Samstag, 29. Juni 2013

#48


I'M SICK OF SPENDING THESE LONELY NIGHTS

training myself not to care



Das vertraute und nahezu perfekte Geräusch vom Verbrennen, wenn man an einer Zigarette zieht, dringt an meine Ohren. Es passt perfekt zu dem sanften Rauschen der Birkenblätter, das sich so anhört, als würde es regnen. Regen, ohne dass wir dabei nass werden. In unserer Nähe hört man immer wieder mehrere Frösche, oder Kröten, was auch immer es sind, quaken. Sie beschweren sich über die nächtliche Ruhestörung zweier junger Menschen, die in der Nacht Zuflucht gesucht hatten. 
Wir sitzen auf einem Art Holzhäuschen, aber ein sehr kleines. Ein Holzhäuschen zum Spielen, für Kinder gedacht. Wir sitzen hier nebeneinander, starren ins Dunkle. Starren auf den spiegelglatten, schwarzen Baggersee in dem sich nur schwer der Mond erkennen lässt, der sich vom Himmel herab spiegeln lässt. Sich selbst ins Antlitz grinst. Ob er sich auch so hässlich findet, wie ich mich, wenn ich in einen Spiegel sehe? Im Dunkeln kann mandie schwarzen Schatten einer Wippe und einer Schaukel ausmachen. Der Badesee und damit verbundene Rasen und Spielplatz wurde von einem Zaun abgegrenzt. Halt, hier musste man zahlen wenn man rein möchte. Hier durfte man nur in regulären Zeiten rein. Hier darf man nur unter Aufsicht rein. Ich habe die Nase gestrichen voll von diesen ganzen Vorschriften. Der Gedanke, dass ich mich von euch durch diesen mickrigen Holzzaun einschüchtern oder gar aufhalten lasse, ist mehr als lächerlich. 
Er nimmt noch einen Zug von der Zigarette, ehe er sich wegschnippt und irgendetwas sagt. Wir lachen beide. Die gemeinsame Zeit wird in vollen Zügen genossen und könnte ich für einen Moment die Welt anhalten, so wäre es dieser Moment.
Wir lassen das Leben einfach auf uns wirken, ohne etwas sagen zu müssen.
Einfach das Leben spüren. 
Das Leben spüren. 
Leben.


2 Kommentare:

  1. Zu deinem Kommentar: Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten. Das hat mich sehr gefreut. Leider habe ich es erst jetzt gesehen, weil ich nicht so oft bei meinem Fotoblog vorbei schaue. XD
    Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass die "InnerStimmen" zwingend Menschen sein müssen - natürlich kann das aber für Clive zutreffen! Nur weil Monster in mir leben, macht mich das nicht zu einen. Denke ich. Wenn ein Hund nur unter Menschen lebt, wird dieser zwar vermenschlicht, aber ist nicht weniger Hund. =)

    Liebe Grüße
    Emaschi

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  2. Solche Momente sind so wichtig. Diese, wo man das Leben spürt, man es beinahe schmeckt, riecht und hören kann. Hören wie Meeresrauschen im HIntergrund. Es freut mich, dass du einen solchen Moment hattest.

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