Samstag, 26. Oktober 2013

#83

THERE'S A HOLE IN MY SOUL

I can't fill it! Can you fill it?

 

 

So wurde der schnelle Wolf also zahm. Wir stehen vor dem Haus seiner Eltern und er umarmt mich, so fest, dass ich überrascht bin. Nicht, dass ich ihm diese Kraft nicht zugetraut hätte, aber diese plötzlichen Gefühle für mich, überraschen mich. Diese sentimentale Seite war ich von ihm absolut nicht gewohnt.
"Ich will nicht, dass du jetzt gehst!", flüstert er mir ins Ohr und mir wird ganz anders. Mein Herz springt vor Freude und ich habe das Gefühl, es wird mir geich aus der Brust gerissen. Ich hatte nicht damit gerrechnet, auch wenn ich damit rechnen hätte sollen. Er ist mich verliebt. Ist er wirklich in mich verliebt? Ich bin in ihm verliebt. Ja, ich bin in ihm verliebt - glaube ich. Aber bin ich wirklich bereit, jemanden diese Zuneigung zu schenken, die er verdient. Wissend, dass ich keinen Rückzieher mehr machen kann, gebe ich ihm einen Abschiedskuss. Ihn jetzt, so wie alle anderen, in die Wüste zu schicken, wäre entweder das Aus für ihn bei uns auf der Arbeit, oder das Aus für mich. Womöglich das Aus für uns beide. Hier gings nicht mehr um uns, hier ging es um das Team und für dieses Team würde ich etwas machen, von dem ich noch nicht ganz überzeugt bin. Aber vielleicht ist es ja auch gut so? Ich sitze hier jetzt in einer Ecke und hier komme ich nicht mehr raus. Ich werde fast dazu gezwungen meine Maske endlich abzunehmen und mein wahres, hässliches Gesicht im Tageslicht zu zeigen. Ich muss ihm erzählen, was alles im letzten Jahr passiert war. Bei diesem Gedanken beginne ich zu schwitzen, doch noch viel schwerer als das, wird es sein mich auszuziehen. Mich auszuziehen und ihm die Narben zu zeigen, denn sie lassen sich schon lange nicht mehr übersehen. Dann hat er sich zu entscheiden. Lässt er mich aus diese Ecke fliehen und wir sehen uns nur noch flüchtig in die Augen, oder hält er mich fest? 
Ich habe keine andere Möglichkeiten mehr...




Montag, 21. Oktober 2013

#82

DU SCHAUST DICH UM DOCH DIESE WELT IST LEER

die Nacht ist einsam - gedankenschwer 

 



Das Mädchen starrte auf die geöffnete Tür, das einzige, das das dunkle Zimmer mit etwas Licht füllte. Die Welt drehte sich und das nicht gerade langsam. Der Bildempfang war richtig schlecht und ihr war auch richtig schlecht. Zusammengekauert lag sie in diesen fremden Bett, ihre Klamotten ließ sie an, doch trotzdem war ihr kalt und sie zitterte. Sie war kalt. In ihren Fingern hatte sie ein taubes Gefühl. In ihrem Kopf hatte sie ein taubes Gefühl. In ihrem Herzen hatte sie ein taubes Gefühl. Sie wollte jetzt nicht alleine sein. Sie kannte diesen Raum nicht, und sie hatte auch nicht die Kraft dazu, sich jetzt aufzurichten und sich umzusehen. Das war ungewöhnlich, denn wenn sie sich in einem ihr unbekannten Raum befand, sah sie sich immer ganz genau um. Ein Zimmer konnte viel über den Typ Mensch aussagen, oder über die Familie. Diese Familie hatte viele Familienfotos im Esszimmer an der Wand hängen. Eine Familie, gemeinsam. Außerdem befanden sich viele Kinderfotos und Zeichnungen im Haus. Das konnte er nicht so gut leiden, doch er konnte auch nicht ahnen, wie sehr sie ihn dafür beneidete. Im Haus ihrer Familie befanden sich keine Familienfotos. Aber eines von ihrem verstorbenen Hund. 
Aber jetzt war sie viel zu betrunken um sich in diesem Zimmer umsehen zu können. Es war einfach dunkel, die Rollos waren heruntergelassen. Sie lag da, zusammengekauert, auf diesem fremden Bett. Ihre Arme hatte sie um ihre Beine geschlungen und den Kopf eingezogen, trotzdem ließ sie die Türe keine Sekunde aus den Augen. Wie in Zeitlupe kam der schnelle Wolf zurück - mit einer Matratze. Erleichterung. 
Sie bildete sich ein, dass ihr Arbeitskollege lächelte, als er sie bereits im Bett liegen sah. Er ließ die Matratze auf den Boden fallen, legte seine Decke und ein Kissen dazu, eher er zu ihr ans Bett kam.
Was würde jetzt kommen? Sie bewegte sich nicht. Er nahm die Decke, die am Ende des Bettes lag und deckte sie vorsichtig zu. "Gute Nacht", flüsterte er und legte sich selbst auf die Matratze am Boden. Das Mädchen musste lächeln, dann schloss sie die Augen und das Karussell drehte sich weiter. Sie war so froh, dass er ihr Arbeitskollege war und sie sich so gut verstanden. Sie war so froh, dass er sie die Stiege hochgetragen hatte, nachdem sie fast umgefallen war. Sie war so froh, dass sie heute nicht alleine war. Und er hatte verdammt nochmal recht.

NIMM DIE BEINE IN DIE HAND, WENN DU NICHT MEHR GEHEN KANNST!!

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Freitag, 18. Oktober 2013

#81

WEISS LEIDER NICHT WIE LIEBE AUSSIEHT - DOCH DACHTE IMMER ES WÄRE IRGENDWAS MIT ROT

Und nicht, dass sie kalt und arrogant neben mir auf der Couch sitzt

 


WOW!! Ich muss mal danke sagen. 24 LESER!! Ich bin echt überrascht, dass überhaupt jemand mein Tagebuch lesen möchte. So war es doch zu Beginn gedacht, mein eigenes kleines Tagenbuch. Mein eigenes kleines Geheimnis, eines von vielen... Und doch stellte ich es der Welt frei, daran teilzuhaben. Und 24 Menschen hinter dem PC dieser Welt, wollen tatsächlich daran teilhaben und machen mir mit ihren Worten stets wieder und wieder Mut und dafür möchte ich endlich mal Danke sagen <3

Und als kleines Zuckerl, zeige ich euch meinen zweiten Motivationsblog. 
Ich habe geplant, dass ich im Mai einen Marathon in Salzburg mitlaufen und habe im Oktober begonnen zu trainieren. 
Hier kann man dann den regelmäßigen Bericht über meine Laufstrecken lesen - wer mag. 

Ach ja - und ich freue mich schon total auf das Konzert von GERARD am 15. November <3




Montag, 14. Oktober 2013

#80

ICH VERSUCHE MEINEN WEG ZU FINDEN, ABER WIE?

  ohne Echo - ich brauch ein Echo

 

 

 

Um ein Echo hören zu können, muss man irgendwann mal anfangen zu schreien. Um ein Echo hören zu können, muss man irgendwann mal anfangen zu sprechen. Um ein Echo hören zu können, muss man irgendwann mal anfangen zu flüstern. Doch meine Lippen bleiben versiegelt. Meine Stimme bleibt verstummt. Meine Kehle bleibt trocken. Ich reden nur, wenn es keinen Sinn ergibt. Ich schreie nur, wenn keiner mich hören kann. Ich flüstere nur, wenn es dabei nicht um mich und meine Welt geht. Und keiner fragt danach. Nur der entschlossene Spieler. Er würde mein Echo sein. Doch ich will das nicht. Ich will das nicht. Ich will das nicht. Einmal, es scheint schon so lange her zu sein und trotzdem ist der Schmerz noch so nah, habe ich jemanden meine tiefsten Geheimnisse erzählt und dabei meine ich nicht die Narben. Und nun sitzt die Angst so tief, dass ich lieber alle anderen Menschen verletzen würde, als nur einem davon zu bitten mir zuzuhören. 

RAINER WARUM HÖRT DAS NIE AUF?! 

Montag, 7. Oktober 2013

#79

FÜHL MICH EINSAM UND ZU ALT FÜR JUGENDLICHEN LEICHTSINN

Doch kann Visionen höchstens mit dem Kugelschreiber zeichnen

 

 



"Du kannst mit der Schleimerei aufhören, ich werde nicht mit dir schlafen!", sage ich, bestimmt schon zum zwanzigsten Mal. Der entschlossene Spieler grinst mich an, lehnt sich zurück und blinzelt der Sonne entgegen. "Ich weiß!", murmelt er und sieht trotz allem siegessicher aus. Wir haben die Wege zueinander wieder gesucht und gefunden und stundenlange miteinander über alles und nichts geredet. Aber eigentlich gibt es nur zwei Themen, die wir ernsthaft besprechen. Seine Liebesgeschichten, die er neben seiner Freundin laufen hat und mein Leben, das er immer mehr und mehr versucht zu durchschauen. Ich hasse ihn und ich liebe ihn. Aber es ist ein anderer Hass und eine andere Liebe, als dieser eine Hass und diese eine Liebe. Ein weiteres Thema, das ihn so sehr interessiert bin ich. Ich. ICH. Mich. Ja er will mich. Er will mit mir schlafen. Vielleicht will er mich auch schlagen. Schlafen und schlagen. Nur ein einziger Buchstabe zum Unterschied. Er will mich küssen. Vielleicht will er auch, dass ich ersticke. Küssen und sticken. Er will mit mir Sex haben. Vielleicht will er auch gewinnen. Sex und gewinnen. Hier bleibt es gleich. Egal ob er Sex mit mir will oder gewinnen will, es macht keinen Unterschied, denn ich werde in beiden Fällen verlieren. Ich werde nicht mit ihm schlafen, obwohl ein Teil in mir es will. Ein Teil in mir will eine Hure sein. Eine hässliche Schlampe. Eine Schwanzgarage. Ich will es fühlen. Ich "es" in mir fühlen. Ich will sie. Ich will Sex um mich schlecht zu fühlen. Ich will mich nicht gut dabei fühlen. Ich will, dass es mir danach scheiße geht, dass ich zusammenbreche und schreiend um mich schlage. Ich will, dass Sex die Klinge ersetzt, denn es gibt keine größere Demütigung, als jene. Kein Schmerz wäre wohl größer, als mit dem entschlossenen Spieler eine Nummer zu schieben. Kein Verlust wäre so groß, als den entschlossenen Spieler über mich gewinnen zu lassen. Keine Narbe wäre hässlicher, als jene die bleibt, wenn der entschlossene Spieler diese Wunde in mich reißt. 
Ich folge seinem Blick - ich kann seine Gedanken lesen - ich folge meinen Gedanken. 
ich hasse mich...