Donnerstag, 27. Juni 2013

#46

THE BIRDS AND THE BEES

they're all wise to the lies



"Du denkst doch nicht im Ernst daran, dass du in seiner Klasse spielen kannst?"
stellt er mehr fest, als dass er mich fragt, als mein Hand vibrierte. Ich nahm einen Schluck vom Tee und öffnete die SMS.
"Hast du Lust heute etwas zu unternehmen?", stand da. Ich grinste nicht, warf ihm dennoch einen Blick zu. Er starrte mich streng an und hob eine Augenbraue.
"Du weißt ganz genau, dass du nicht im geringsten gut genug für diesen Typen bist."
"Das muss ich auch nicht, wenn ich nichts von ihm will."
"Ach komm schon, Nanouk, das sieht doch ein Blinder wie du nach Aufmerksamkeit bettelst...jedoch will dich keiner länger als eine halbe Stunde ertragen müssen!"
Er schlägt auf den Tisch, aber ich zucke nicht zusammen. Ich habe mich an seine Anwesenheit gewöhnt...

Das hier ist ein Text über dich...über C l i v e.  
Ich wurde jetzt ein paar Mal gefragt, wer oder was C l i v e denn überhaupt ist. 
Die Antwort ist simpel. 
Ich weiß es nicht!
Er kennt mich und meine Umwelt besser, als ich es wahrscheinlich je könnte. Er erzählt mir Geschichten über Menschen, die ich eigentlich nie in Erfahrung bringen wollte.
Aber ich erzähle am Besten von Anfang an. 

Letztens erst meinte C l i v e  noch zu mir, dass er schon immer bei mir war, dass ich ihn nur nicht bemerkt hatte. Aber das kann man sehr leicht behaupten, wenn man keine Beweise dafür hat und nachdem er in meinen Gedanken fest sitzt, ist es doch selbstverständlich, dass er meine Vergangenheit kennt. Soll heißen, meine Vergangenheit ist kein Trumpf in diesem Spiel. 
Das erste Mal bemerkte ich C l i v e in einem Traum. Es war ein wirklich schöner Traum, so schön, dass ich ihn sogar textlich festgehalten habe, jedoch ist er nichts für diesen Blog. Zu freizügig. 
Ich musste tagelang an diesen Traum denken. Ich wusste, dass er C l i v e hieß. Er istwunderschön anzusehen. Er ist ca. 1,80m groß und hat wunderschöne gold-blonde Haare, die er kurz und zerzaust trägt und ihm so einen unwiderstehliches Etwas geben. Seine Augen sind eisblau, manchmal sind sie dunkelblau. Ich bin mir nicht sicher ob er Kontaktlinsen trägt, ich seine Farbe einfach nicht genau sehen kann oder ob sie sich färben, doch welche Augenfarbe kann sich schon ändern? Er hat ein sehr "eckiges" Gesicht und deutlich erkennbare Kinnknochen. C l i v e hat außerdem die perfekten Lippen. Ich habe sie nur einem im Traum spüren können, seither niemehr. Ich würde mir wünschen ihn zu küssen, und das weiß er, darum lässt er es nie zu. 
Weiteres hat er eine sehr sportliche Figur und ist immer sehr stilvoll gekleidet. Im Großen und Ganzen: ein perfekt aussehender Mann. Und das weiß er, er lässt es immer mir gegenüber raushängen, wie perfekt er ist und wie unperfekt ich bin. 

Nach dem Traum tauchte C l i v e erst Wochen später in meinem "echten Leben" auf. Während einer Autofahrt saß er plötzlich auf dem Beifahrerplatz und redete mit mir, als wäre es das Normalste auf der Welt. Seither ist er immer wieder mal da und dann wieder mal nicht. 
Heute Nacht zum Beispiel lag er wieder Mal neben mir im Bett. Das hatte er schon ewig nicht mehr gemacht. Heute meinte er es gut mit mir. Er ließ mich alleine, als ich spazieren ging und sagte nichts, als ich mir noch ein Marmeladebrot runterstopfte. Ich vertraue ihm allerdings nicht, denn morgen, wenn ich auf der Waage stehe, wird er mir die Rechnung dafür präsentieren, mit niederschlagenden Worten und Spucke. 
Aber WER ist C l i v e jetzt eigentlich?
Wie soll man das erklären?

Manchmal ist er mein schlechtes Gewissen. Das schlechte Gewissen anderen gegenüber und das schlechte Gewissen mir gegenüber. Er ist jedes Mal meine innere Stimme, wenn ich "mit mir selber rede", dann unterhalte ich mich eigentlich mit ihm. Doch da ich als Kind schon immer ausgelacht wurde, wenn ich Selbstgespräche führte, kann ich diese Gespräche mit ihm in Gedanken führen. Er sitzt ja mehr oder weniger in meinem Kopf. 
Er ist derjenige, der mich bestätigt, wenn ich zur Klinge greifen muss. Er ist derjenige, der ausrastet, wenn ich mich seinem Willen nicht beugen möchte und mich dann in unangenehme Situation laufen lässt.
Manchmal ist der mein unsichtbarer Freund, und somit oftmals mein einziger Freund. Er ist der einzige, der mich in meinen Abnehmplänen unterstützt, auch wenn er das nicht sehr liebevoll macht. Und leider ist er auch derjenige, der mich dazu bringt sämtliche Beziehungen kaputt zu machen. Er ist da. Er ist präsent. Ich weiß nicht wo er wohnt, oder was er macht, wenn er mal nicht da ist. Manchmal lässt er sich tagelang nicht blicken und plötzlich ist er wieder da, zieht mich aus meinem Loch oder schubst mich hinein. Man kann C l i v e nicht trauen. Er ist ein Gehirngespinst. Entstanden durch meine Fantasie und ernährt und stark geworden durch meine Selbstzweifel und den Enttäuschungen. Er hat mir geholfen den Graben um mein Herz zu graben und hat meinen Mitmenschen geholfen die Ziegel für die Mauer um mein Herz zu setzten. Manchmal kann ich ihm nur zusehen und manchmal werfe ich ihn aus dem Haus. Manchmal bin ich ihm völlig ausgeliefert und manchmal bin ich stärker als er. Manchmal hasse ich ihn, nein eigentlich hasse ich ihn immer, aber ich brauche ihn, weil er im Grunde ein Teil von mir ist. Manchmal ist er der bessere Teil von mir und manchmal der Schlechtere. 
Das Problem ist nur, wenn C l i v e mir etwas einredet, mich dazu bringt etwas zu tun, wovon ich mich nicht wehren kann, sehen die Menschen ihn nicht. Sie sehen nur mich. Und dann ist es nicht nur C l i v e der auf mich losgeht. Dann sind es auch so genannte "Freunde", die ich ja eigentlich nicht habe. 





3 Kommentare:

  1. Okay, danke für den Post, ich glaube ich verstehe das irgendwie, aber ich verstehe es auf jeden Fall besser.
    Ich gluabe zwar nicht, dass Clive unbedingt ein "guter" ist, sozusagen, aber wie du schon asgtest ein Teil von dir. Und ich hoffe, dass dieser Teil entweder irgendwann verschwindet oder zumindest irgendwann kinen Stress mehr macht.

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  2. vielen dank für deine wünsche <3 es war ganz in ordnung...

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  3. Wahrscheinlich hat jeder von uns seinen eigenen Clive zu tragen, manche schwerer, manche leichter. Solche Art von Dämonen kann man kaum bekämpfen, sich nur mit ihnen abfinden. Ich nenne sie oft Monster, auch wenn sie nicht immer solche sind. Sie sind Tiere, um genau zu sein. Dann werden sie zu InnerStimmen, welche nur kommentieren und nichts sagen.
    Bitte bleib stark. Clive ist nicht dein Leben und auch nicht der Gebieter.

    Liebe Grüße
    Emaschi

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