Montag, 25. September 2017

#249

FOR ALL MY SORROW AND MY PAIN

a feeling so alone



Schon seltsam, wie sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt, sie sich aber ständig wiederholen will. Du gewinnst, du verlierst. Du gewinnst wieder, und verlierst noch mehr. Du lernst aus Fehlern und machst neue - oder die gleichen, nur auf eine andere Art und Weise. Du beginnst am Ende neu, und kommst wieder an ein Ende. Alles was sich verändert ist die Zeit selbst, aber Situationen kommen und gehen. 
Mein Freundeskreis scheint auseinander zu brechen. In meiner Studienstadt habe ich selbst nach über drei Jahren noch keine Gruppe aufbauen können oder mich in eine integrieren können. Jedes Mal, wenn ich denke: "Jetzt ist es soweit. Jetzt habe ich 1, 2 Menschen gefunden mit denen ich unterwegs sein kann. Die sich mit mir treffen wollen. In Kontakt treten." Früher oder später, je nachdem, wie oft ich mich auf dieses später vertrösten lassen möchte, muss ich feststellen, dass diese Suche nach Freundschaften nicht auf Gegenseitigkeit beruht. 
Selbst Menschen, wo ich mir nicht mal im Schlaf erträumt hätte, dass sie sich von mir abwenden würden, machen eben genau dies. 
Ich tappe im Dunkeln. Ich erkenne meine Fehler nicht. Ich fühle mich einfach nur einsam. Einfach..., wenn es nur so einfach wäre. Mit dem Alter wird das Ganze nicht einfacher. Nur komplizierter. Ich lese meine Nachrichten neu. Reflektiere mich mein Verhalten. Versuche aufmerksam zu sein. Lasse mir was einfallen. Im Spiegel erkenne ich dann eine einsame und verzweifelte Person. Ich will doch gar keine neuen Freunde. Ich will nicht schon wieder Veränderungen. Ich will Beständigkeit. 
Je länger meine Gedanken dieses Thema behandeln, umso realer wird der Gedanke, dass sich zu mir einfach keine Freundschaft aufbauen lässt. Dass ich einfach nicht gut darin bin. Oder einfach ein Arsch. 
Und je mehr Platz dieser Gedanke in meinem Kopf braucht, desto mehr Angst bekomme ich vor der Zukunft. Angst vor mir selbst. Angst geliebte Menschen zu verlieren.