Sonntag, 30. Juni 2013

#49

HÄTT' ICH IHN BLOSS FÜR MICH BEHALTEN

Diesen sinnlosen Schmerz den du jetzt spürst

 

 

Das Mädchen schließt die Tür auf, nimmt einen Luftzug und drückt die Klinke nach unten. Die Morgengesänge der Vögel verstummen, als die Tür hinter ihr ins Schloss fällt. Sie schließt kurz die Augen und lässt in einer Sekunde diese Nacht noch einem revue passieren, ihr Herz klopft. Es klopft aufgeregt und schreit gleichzeitig. 

"Mit diesen Haaren im Gesicht, sehe ich wieder mal gar nichts.", sie lacht.
Vorsichtig streicht er ihr jetzt die Haare aus dem Gesicht, doch er nimmt seine Hand nicht mehr zurück, sondern lässt sie in ihrem Nacken liegen. 
"Besser?"
"Besser.", flüstert sie.
"Viel besser?"
"Viel, viel, viel besser!" Fast lautlos. 
Ein Augenblick. Sich in die Augen schauen. Kuss.

Dieser Moment, wenn man sich zum ersten Mal küsst. Die erste Sekunde, in der man sich nicht atmen traut. Die zweite Sekunde, in der man nicht weiß, was man hier jetzt eigentlich gerade macht. Die dritte Sekunde, in der man innerlich lächeln muss, weil es sich so gut anfühlt. Überrascht und neugierig ist, wie denn der andere küssen mag. Endlich erfahren darf, wie die Lippen das anderen schmecken. Verzweifelt darüber, was man dann jetzt mit den eigenen Händen machen soll. Und dann der Moment, wo dir das alles egal ist, weil die Lippen aufeinander ruhen und man die Zeit völlig vergessen darf. 

Ihre Gedanken werden von einer Stimme gestört. Sie öffnet die Augen, zieht die Jacke aus, während ihre Mutter ihr erzählt, dass ER da gewesen ist. Betrunken. Völlig aufgelöst. Fünf Uhr morgens.
Wut. Wut ist es, die das Mädchen jetzt spürt. Warum konnte sie nicht ein einziges Mal ein gutes Gefühl haben? Wieso konnte nicht ein einziges Mal etwas gut laufen, ohne dass der nächste Schlag ins Gesicht auf sie wartet? Und warum fällt sie immer wieder darauf rein, glücklich zu sein?
Das Handy klingelt genau in diesem Moment, die Warnung ihrer Mutter verstummt, als das Mädchen den Hörer abnimmt. Auf der anderen Seite der Leitung ertönt eine vertraute, aber deutlich hörbar betrunkene Stimme. Wut. Wut war es wieder, dass das Mädchen spürt. Sie hat wieder mal Tage gebraucht um sich einigermaßen zu erholen. Es tut weh, an jemand anderen zu denken, jemand der sie so vorsichtig geküsst hat und sie ganz genau weiß, dass sie ihn auch wieder verletzen muss. Weil sie kein Vertrauen mehr hat. Nicht in sich und nicht in die anderen. 
Als sie ins Auto einsteigt, sitzt eine vertraute Person neben ihr. C l i v e grinst und wirft ihr vor, dass sie sich doch tatsächlich auf den Weg zu ihren Exfreund macht. Er steht im selben Zimmer, als die beiden diskutieren. Das Häufchen Elend, das dieses Mal nicht das Mädchen ist, weil sie gefühlskalt geworden war. Kalt. Erkältet.
Sie sieht ihn an. Sieht seine Tränen. Redet. Und geht wieder. 
Lässt ihn zurück. 
Ein Neuanfang. Das ist es was sie möchte.
Doch der Weg ist so schwer.
So schwer und schmerzhaft. 
Und sie hat doch so viel Angst. 


"Hier, nimm den Bleistift"
"Was soll ich damit?"
"Nimm ihn. Und jetzt breche ihn in zwei Teile."
"Nein."
"Na los, zerbrich ihn. Es ist mein Bleistift und ich will, dass du ihn zerbrichst!"
"Bist du dir sicher?" - Der Bleistift knackst bereits. - 
"Ja bin ich!"
-Er bricht ihn zuerst etwas zögerlich, dann aber bestimmt in der Hälfte durch.-
"Was ist passiert?"
"Na ich hab ihn zerbrochen."
"Und was ist jetzt mit ihm?"
"Na, er ist ... kaputt."
"Entschuldige dich bei ihm."
"Bitte?"
"Na los, entschuldige dich bei dem Bleistift!"
"Es tut mir Leid."
"Was ist jetzt mit dem Bleistift?"
"Nichts."
"Ist er noch immer kaputt?"
"Ja."
"Wenn du ihn jetzt mit Klebeband zusammenkleben würdest, wäre er dann noch immer kaputt?"
"Ja."
"Und wenn du dich jetzt noch einhundert Mal entschuldigst, wird er dann wieder ganz?"
"Nein."
"Siehst du? Wenn du etwas zerbricht, brauchst du schon mehr als ein Wunder, dass es wieder ganz wird. Da helfen keine tausend Entschuldigungen, wenn du etwas zuerst in der Mitte auseinanderbrichst!"
"Ja...aber..."
"Leg den Bleistift auf dein Nachtkästchen und entschuldige dich jeden Tag bei ihm...wenn er wieder ganz ist, kannst du zu mir zurück."
....

 

Samstag, 29. Juni 2013

#48


I'M SICK OF SPENDING THESE LONELY NIGHTS

training myself not to care



Das vertraute und nahezu perfekte Geräusch vom Verbrennen, wenn man an einer Zigarette zieht, dringt an meine Ohren. Es passt perfekt zu dem sanften Rauschen der Birkenblätter, das sich so anhört, als würde es regnen. Regen, ohne dass wir dabei nass werden. In unserer Nähe hört man immer wieder mehrere Frösche, oder Kröten, was auch immer es sind, quaken. Sie beschweren sich über die nächtliche Ruhestörung zweier junger Menschen, die in der Nacht Zuflucht gesucht hatten. 
Wir sitzen auf einem Art Holzhäuschen, aber ein sehr kleines. Ein Holzhäuschen zum Spielen, für Kinder gedacht. Wir sitzen hier nebeneinander, starren ins Dunkle. Starren auf den spiegelglatten, schwarzen Baggersee in dem sich nur schwer der Mond erkennen lässt, der sich vom Himmel herab spiegeln lässt. Sich selbst ins Antlitz grinst. Ob er sich auch so hässlich findet, wie ich mich, wenn ich in einen Spiegel sehe? Im Dunkeln kann mandie schwarzen Schatten einer Wippe und einer Schaukel ausmachen. Der Badesee und damit verbundene Rasen und Spielplatz wurde von einem Zaun abgegrenzt. Halt, hier musste man zahlen wenn man rein möchte. Hier durfte man nur in regulären Zeiten rein. Hier darf man nur unter Aufsicht rein. Ich habe die Nase gestrichen voll von diesen ganzen Vorschriften. Der Gedanke, dass ich mich von euch durch diesen mickrigen Holzzaun einschüchtern oder gar aufhalten lasse, ist mehr als lächerlich. 
Er nimmt noch einen Zug von der Zigarette, ehe er sich wegschnippt und irgendetwas sagt. Wir lachen beide. Die gemeinsame Zeit wird in vollen Zügen genossen und könnte ich für einen Moment die Welt anhalten, so wäre es dieser Moment.
Wir lassen das Leben einfach auf uns wirken, ohne etwas sagen zu müssen.
Einfach das Leben spüren. 
Das Leben spüren. 
Leben.


Freitag, 28. Juni 2013

#47

DAS IST NICHT DIE SONNE DIE UNTERGEHT

sondern die Erde die sich dreht

Ich bin heute aufgewacht und ich war glücklich. Ich war gestern schon glücklich. Warum?
Ich habe keinen Schimmer, aber wenn dir das Leben dieses Gefühl schenkt, dann nimm es verdammt nochmal an und hinterfrage es nicht. 
Heute werde ich beginnen ein Geburtstagsgeschenk für eine Freundin zu basteln. Es soll ein Kalender werden, von welchem jede Seite weiß ist und sie jeden Tag die Chance hat den Kalender selbst zu gestalten. Sie liebt es zu malen und ist wirklich verrückt.
Gestern habe ich gegessen wie ein Mähdrescher. Ja ihr hört richtig und nein, ich gebe meine Abnehmpläne nicht auf, aber mir ist bewusst geworden wie konsequent ich mit mir sein kann und dass ich mich sehr wohl unter Kontrolle haben kann, daher habe ich es mir selbst erlaubt das Essen einfach mal nicht einzuschränken, so lange es nicht ausser Kontrolle läuft. Und das hat geklappt. Ich wiege heute zwar mehr, aber na und? Dafür esse ich die nächsten Tage wieder bewusster, als ob mich so ein Genuss dick machen würde. 
Und darum gehe ich jetzt einkaufen und hole mir endlich neue Laufschuhe und vielleicht einen Sportbikini und ein neues Top, einfach weil ich mir heute so gut gefalle und ich mir das verdient habe. Einfach, weil ich das so will :)

Und zum Schluss dieses Textes poste ich hier eine Band. Ich denke, dass alle von meinen wenigen Lesern Thees Uhlmann kennen. Aber kennt ihr auch seine Band? Tomte? Die gibt es schon länger und ich finde einige Lieder von ihnen wirklich mehr als gut :)

Donnerstag, 27. Juni 2013

#46

THE BIRDS AND THE BEES

they're all wise to the lies



"Du denkst doch nicht im Ernst daran, dass du in seiner Klasse spielen kannst?"
stellt er mehr fest, als dass er mich fragt, als mein Hand vibrierte. Ich nahm einen Schluck vom Tee und öffnete die SMS.
"Hast du Lust heute etwas zu unternehmen?", stand da. Ich grinste nicht, warf ihm dennoch einen Blick zu. Er starrte mich streng an und hob eine Augenbraue.
"Du weißt ganz genau, dass du nicht im geringsten gut genug für diesen Typen bist."
"Das muss ich auch nicht, wenn ich nichts von ihm will."
"Ach komm schon, Nanouk, das sieht doch ein Blinder wie du nach Aufmerksamkeit bettelst...jedoch will dich keiner länger als eine halbe Stunde ertragen müssen!"
Er schlägt auf den Tisch, aber ich zucke nicht zusammen. Ich habe mich an seine Anwesenheit gewöhnt...

Das hier ist ein Text über dich...über C l i v e.  
Ich wurde jetzt ein paar Mal gefragt, wer oder was C l i v e denn überhaupt ist. 
Die Antwort ist simpel. 
Ich weiß es nicht!
Er kennt mich und meine Umwelt besser, als ich es wahrscheinlich je könnte. Er erzählt mir Geschichten über Menschen, die ich eigentlich nie in Erfahrung bringen wollte.
Aber ich erzähle am Besten von Anfang an. 

Letztens erst meinte C l i v e  noch zu mir, dass er schon immer bei mir war, dass ich ihn nur nicht bemerkt hatte. Aber das kann man sehr leicht behaupten, wenn man keine Beweise dafür hat und nachdem er in meinen Gedanken fest sitzt, ist es doch selbstverständlich, dass er meine Vergangenheit kennt. Soll heißen, meine Vergangenheit ist kein Trumpf in diesem Spiel. 
Das erste Mal bemerkte ich C l i v e in einem Traum. Es war ein wirklich schöner Traum, so schön, dass ich ihn sogar textlich festgehalten habe, jedoch ist er nichts für diesen Blog. Zu freizügig. 
Ich musste tagelang an diesen Traum denken. Ich wusste, dass er C l i v e hieß. Er istwunderschön anzusehen. Er ist ca. 1,80m groß und hat wunderschöne gold-blonde Haare, die er kurz und zerzaust trägt und ihm so einen unwiderstehliches Etwas geben. Seine Augen sind eisblau, manchmal sind sie dunkelblau. Ich bin mir nicht sicher ob er Kontaktlinsen trägt, ich seine Farbe einfach nicht genau sehen kann oder ob sie sich färben, doch welche Augenfarbe kann sich schon ändern? Er hat ein sehr "eckiges" Gesicht und deutlich erkennbare Kinnknochen. C l i v e hat außerdem die perfekten Lippen. Ich habe sie nur einem im Traum spüren können, seither niemehr. Ich würde mir wünschen ihn zu küssen, und das weiß er, darum lässt er es nie zu. 
Weiteres hat er eine sehr sportliche Figur und ist immer sehr stilvoll gekleidet. Im Großen und Ganzen: ein perfekt aussehender Mann. Und das weiß er, er lässt es immer mir gegenüber raushängen, wie perfekt er ist und wie unperfekt ich bin. 

Nach dem Traum tauchte C l i v e erst Wochen später in meinem "echten Leben" auf. Während einer Autofahrt saß er plötzlich auf dem Beifahrerplatz und redete mit mir, als wäre es das Normalste auf der Welt. Seither ist er immer wieder mal da und dann wieder mal nicht. 
Heute Nacht zum Beispiel lag er wieder Mal neben mir im Bett. Das hatte er schon ewig nicht mehr gemacht. Heute meinte er es gut mit mir. Er ließ mich alleine, als ich spazieren ging und sagte nichts, als ich mir noch ein Marmeladebrot runterstopfte. Ich vertraue ihm allerdings nicht, denn morgen, wenn ich auf der Waage stehe, wird er mir die Rechnung dafür präsentieren, mit niederschlagenden Worten und Spucke. 
Aber WER ist C l i v e jetzt eigentlich?
Wie soll man das erklären?

Manchmal ist er mein schlechtes Gewissen. Das schlechte Gewissen anderen gegenüber und das schlechte Gewissen mir gegenüber. Er ist jedes Mal meine innere Stimme, wenn ich "mit mir selber rede", dann unterhalte ich mich eigentlich mit ihm. Doch da ich als Kind schon immer ausgelacht wurde, wenn ich Selbstgespräche führte, kann ich diese Gespräche mit ihm in Gedanken führen. Er sitzt ja mehr oder weniger in meinem Kopf. 
Er ist derjenige, der mich bestätigt, wenn ich zur Klinge greifen muss. Er ist derjenige, der ausrastet, wenn ich mich seinem Willen nicht beugen möchte und mich dann in unangenehme Situation laufen lässt.
Manchmal ist der mein unsichtbarer Freund, und somit oftmals mein einziger Freund. Er ist der einzige, der mich in meinen Abnehmplänen unterstützt, auch wenn er das nicht sehr liebevoll macht. Und leider ist er auch derjenige, der mich dazu bringt sämtliche Beziehungen kaputt zu machen. Er ist da. Er ist präsent. Ich weiß nicht wo er wohnt, oder was er macht, wenn er mal nicht da ist. Manchmal lässt er sich tagelang nicht blicken und plötzlich ist er wieder da, zieht mich aus meinem Loch oder schubst mich hinein. Man kann C l i v e nicht trauen. Er ist ein Gehirngespinst. Entstanden durch meine Fantasie und ernährt und stark geworden durch meine Selbstzweifel und den Enttäuschungen. Er hat mir geholfen den Graben um mein Herz zu graben und hat meinen Mitmenschen geholfen die Ziegel für die Mauer um mein Herz zu setzten. Manchmal kann ich ihm nur zusehen und manchmal werfe ich ihn aus dem Haus. Manchmal bin ich ihm völlig ausgeliefert und manchmal bin ich stärker als er. Manchmal hasse ich ihn, nein eigentlich hasse ich ihn immer, aber ich brauche ihn, weil er im Grunde ein Teil von mir ist. Manchmal ist er der bessere Teil von mir und manchmal der Schlechtere. 
Das Problem ist nur, wenn C l i v e mir etwas einredet, mich dazu bringt etwas zu tun, wovon ich mich nicht wehren kann, sehen die Menschen ihn nicht. Sie sehen nur mich. Und dann ist es nicht nur C l i v e der auf mich losgeht. Dann sind es auch so genannte "Freunde", die ich ja eigentlich nicht habe. 





Mittwoch, 26. Juni 2013

#45

DO YOU LOVE ME?

watch me scream

 

 

Halb acht morgens und ich gehe wieder mit unserem Hund spazieren. Ich mag eigentlich keine Hunde. Auch diesen Hund kann ich nicht wirklich ausstehen, aber es ist doch so, wenn man zusammen leben muss, versucht man sich zu arrangieren. Nachdem also ein morgenlicher Spaziergang mehr als gesund sein muss, so verschiedene Internetartikel und Fachzeitschriften, versuche ich nun jeden Tag vor dem Frühstück mit dem kleinen, schwarzen Etwa eine Runde zu gehen. Sie scheint das sehr zu genießen, ich nehme es eher mehr hin und hoffe dadurch meinen Kreislauf in Schwung zu bekommen.
Heute hat mich wieder mal C l i v e begleitet. Er geht, wie eigentlich jedes Mal, rechts neben mir und legt seinen Arm um meine Schulter. Er trägt wieder seine dunkelgrüne Jacke und hat seine Haare bereits frisch gemacht. Ich ziehe mir hingegen meine Mütze tiefer ins Gesicht, als S. mir wieder in den Sinn kommt, und dass ich mich gestern Abend noch von ihm verabschiedet habe. Ich habe ihn und alle seine Freunde von meiner "Freundesliste" gestrichen. Ihr kennt das doch...Facebook. Ich gehöre zur "Generation-Facebook" - was auch immer das heißen mag. Nun ja, ich kann eigentlich nicht so viel schlechtes über diese Internetplattform sagen, denn ich nutze sie oft und so verpasst man nur wenige gute Veranstaltungen. Leider erfährt man auch von gewissen Mitmenschen zu viel. Mehr als einem lieb ist, darum lösche ich sie aus meinem Internetleben, um sie so irgendwie in Vergessenheit geraten zu lassen. Um sie nicht mehr um mich haben zu müssen. Er hat dazu nicht viel gesagt, also nehme ich an, es kam ihm nicht so ungelegen. Egal...
C l i v e  war heute wieder furchtbar nervig, weshalb ich nicht so viel von ihm erzählen möchte. 
Erfreulicher allerdings ist, dass ich eine absolut geniale Band, die ich dieses Jahr im Jänner schon gesehen habe, dieses Jahr noch zweimal sehen werde. Am Frequency, das war eh klar, aber sie machen noch eine Überraschungstour mit Red Bull und halten auch in einer Stadt eine Stunde von mir weg. Genau dann, wenn ich Urlaub habe, also werde ich dort sicher hingehen, weil ich diese Band einfach liebe. 
Sie nennt sich AWOLNATION und sie sich schuld daran, dass ich die genialste Nacht meines Lebens hatte, an die ich mich noch sehr, sehr gerne erinnere. 
Also, wenn ihr mal eine Stunde Zeit habt um gute Gute-Laune Musik zu hören, dann hört euch Awolnation an, die auch ihr volles Album auf Youtube habe. 
Hier im Link zu finden!!

Montag, 24. Juni 2013

#44

IM STILLEN HOFFST DU NOCH DARAUF

es ist nur ein böser, böser, böser Traum

 

 

"Jede Hoffnung, jede Träumerei - es ist vorbei."

"Nimm mich bitte mit!", flüstert das Mädchen leise und heiser, doch der blonde junge Mann, den nur sie sehen kann, lacht höhnisch auf. "Du hast es nicht besser verdient, du Schlampe!" Er nimmt seine dunkelgrüne Jacke vom Haken, auf deren Rückenseite sich ein Stier mit feuerroten Augen befindet. "Wir sehen uns dann morgen!", spricht er herablassend und lässt die unbekannte Tür ins Schloss fallen. Das Mädchen konnte noch seine Schritte hören, wie er die Treppe runterläuft und dann spürt sie ein Ziehen an der Hand, "Na dann komm mit!", meint der fremde Mann und zieht sie fester an sich heran. Er hatte wohl ihr Flüstern gehört, doch weil er  C l i v e  nicht bemerken konnte, musste er annehmen sie hatte ihn gemeint und sie hatte auch keine Kraft mehr das richtig zu stellen. Was dann passierte weiß das Mädchen nicht mehr. Etwas, was sie nicht wollte, doch sie hatte keine Kraft mehr. Sie war viel zu betrunken. Sie war viel zu verletzt. Sie war sich viel zu egal, um sich noch wehren zu wollen. Selbst C l i v e hatte sie jetzt alleine gelassen und sie konnte sich nur allzugut vorstellen, dass sie morgen wie ein geschlagener Hund zu ihm zurückkehren wird. Sich selbst noch mehr hassend und schmutzig findend. Und er, der so schöne Mann, wird sie wieder auslachen. 
Ja, C l i v e war ein glücklicher Mensch. Er lachte immerzu. Hatte stets ein Grinsen auf seinen wunderschönen, weichen Lippen. So glücklich wollte das Mädchen auch wieder sein, doch es gelang ihr nicht. Er fand immer etwas an ihr zu bemängeln. 
Sie konnte sich noch sehr gut daran erinnern, dass sie noch vor wenigen Stunden in den Spiegel geblickt hatte und sich daran erfreute, wie schön sie sich doch fand. Wie dünn sie sich fand. Sie liebte ihr neues Kleid und die roten Lippen. Eigentlich hatte sie sich schon gewundert, wieso die schneidenden Worte von C l i v e  sie in ihrem Selbstlob nicht unterbrachen. Auch er hatte sich für den Ball schick gemacht und seit über zwei Stunden keinen Mucks von sich gegeben. Kein Augenzwinkern, kein Wort und kein schiefes Grinsen, was war mit ihm los? 
Später erfuhr sie, was mit ihm los war. Er ahnte bereits wie die Nacht enden würde. 
Ihr Herz klopfte so stark und fest gegen ihren Brustkorb, dass sie seit Stunden nichts mehr essen konnte...oder wollte. Als sie am Sommernnachtsball dann IHN sah. Ihn, den sie so begehrte, der ihr einen Funken Hoffnung versprochen hatte. Doch es kam alles ganz anders. Anders als sie sich je erträumen ließ. Sie war gerade noch gut genug für ein "Hallo" - das Mädchen wandte sich einem nur flüchtig bekannten Mann zu, sodass sie ihn aus den Augenwinkeln beobachten konnte. Sehen konnte, wie er ein anderes Mädchen küsste. Dünner. Schöner. Längeres und volleres Haar. So viel schöner geschminkt. Besser als sie. s c h m e r z. Das war es was sie fühlte. Wie sollte sie diesen Schmerz betäuben können? Wein. 
Und so saß sie neben diesen Mann, ihr gegenüber am Tisch saß C l i v e. Seine Mine hatte sich verändert. Er grinste wieder. Oh wie widerwärtig er grinste. 
"Siehst du nun, was er eigentlich will?", fragte er das Mädchen und beugte sich dabei über den Tisch und hob ihr Kinn mit seinem Zeigefinger an. 
"Er will nicht das!" und zeigte dann auf das Mädchen. 
Stunden später war das Mädchen wieder zu Hause angekommen. C l i v e war erholt und noch immer lachte er sie aus. Er konnte seinen Erfolg genießen und sah ihr mit einem Keks im Mund zu, wie sie über sich selbst zusammenknickte und die jugendliche Haut entzwei reissen ließ. 
Das Mädchen war wieder verletzt. Innerlich wie auch äußerlich. 
Sie war nicht gut genug für ihn. Das ist sie nie gewesen...und das wird sie auch nie sein.

Viel zu lang hast du gesucht, doch keinen Weg gefunden
Du hast alles schon versucht, dich bis zum Schluss gewunden

Samstag, 22. Juni 2013

#43

ICH HALTE MICH AN DEINEN WORTEN FEST

weil es das einzige war das mich vor einem Absturz bewahrt hatte

 

 

"Das einzige worum ich dich jetzt noch beten kann und was ich verdammt noch mal von dir verlange, ist eine kleine Chance. Eine klitzekleine Tür die du nicht abschließt. Ein einziger Gedanke, der nicht von diesen negativen Gefühlen verseucht ist. Ein Funke, und sei er noch so kleine, den du nicht unter deinen neuen, teuren Schuhen ausmachst. Sondern lass es zu, dass ich diese Chance deutlich verbessere, dass ich durch diese Türe passe, sie verschönere, dass ich diesen Gedanken groß lassen werde, dass ich diesen Funke wieder zu einem Feuer entfachen lassen kann. Denn ich weiß, ich kann diesen Funken wieder zu einem Feuer entfachen lassen, das uns wärmen wird in kalten Tagen, aber dazu musst du bereit sein, mir diese Chance zu gönnen und offen und ehrlich zu mir zu sein."
Tränen. Tränen. Tränen. Tränen.Tränen. Tränen. Tränen. Tränen. Tränen. Tränen. Tränen.  
"Gibst du mir diese Chance??" - "Ja!" Kuss. 
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Nein...du hast mich belogen, wahrscheinlich sogar dich selbst. Du hast diese Türe geschlossen, mich mit Kopfschmerzen zurückgelassen und bist kalt geworden. Schon fast so kalt wie ich.




Dienstag, 18. Juni 2013

#42

BIST BENEBELT VON DROGEN 

 hast keine wahren Freunde...

 


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"In zwei Wochen hat eine Freundin Geburtstag, ich hab keine Ahnung was ich ihr dieses Jahr schenken soll."
"Seid ihr gut miteinander befreundet?"
Ich zögere einen Moment "Wir sind quasi beste Freunde!"
"Na dann schenke ihr doch einen gemeinsamen Ausflug, davon hat man doch meistens viel mehr als von irgendeinen Geschenk"
"Womöglich hast du recht", sage ich und nicke dabei
"...nur leider versuche ich nun schon seit mehr als einen halben Jahr etwas mit ihr zu unternehmen...erfolglos." beende ich dann in Gedanken und schreibe an meiner Aufgabe weiter.  
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C l i v e  lacht und legt mir dabei seinen langen, muskelösen Arm um die Schulter. Er sitzt an meiner rechten Seite so nahe, dass ich spüren kann, wie er atmet. Jetzt atmet er unregelmäßig, denn er lacht. Ein amüsiertes, lautes, lautes Lachen. Seime perfekten weißen Zähne konnte man jetzt sehen, und die Lachfalten über seinen Mundwinkeln. Manchmal möchte ich ihn gerne küssen, weil er so schön ist, aber dann fällt mir wieder auf, wie hässlich seine Seele ist.
Allerdings hab ich in diesem Moment keine Augen für ihn, ich spüre zwar seinen schweren Arm, aber mein Blick war gebannt auf meine "beste Freundin" gerichtet. Alle lachten, es war einer dieser lustigen Abende. Mir allerdings war das Lach vergangen.
"Wieso?", hauchte ich und sah sie direkt an, sie versuchte meinen Blick auszuweichen. "Ich hab dich sooft gefragt ob wir zusammen schwimmen gehen, roller sakten gehen, und vieles mehr. Auch ob wir zusammen ins Kino gehen und nie hattest du Zeit für mich...aber mit den anderen kannst du dir scheinbar Zeit nehmen und ins Kino gehen, in den selben Film in den ich wollte...nur diesesmal ohne mich.", sagte ich ganz nüchtern und atmete völlig ruhig. Ich versuchte, dass man mir meine Enttäuschung und den Vorwurf in der Stimme nicht anmerken konnte. K. zuckte nur mit den Schultern und nuschelte irgendetwas.
C l i v e  lachte wieder, er fand das alles zu komisch und klopfte mir aufmunternd mit der anderen Hand auf die Schulter. Ich wandte meinen Blick von ihr ab, starrte auf den Hollunder-Schnaps der vor mir auf den Tisch stand und fiel dann wieder in das Lachen der anderen mit ein. Ich habe mit ihnen geprostet und das süße Zeug hinuntergekippt. Und noch eines, und noch eines.

Der Abend zog irgendwie vorüber. Ich hab mich betrunken und ließ mich auf eine Wette ein, für die sie mich jetzt alle auslachen. Doch das ist mir egal...bis auf eines - sie lacht mich auch aus. Meine "Schwester", die ich immer mehr geliebt hatte als all die anderen Tussis. Weil sie nicht irgendeine Tussi war, sie war eine besondere Tussi. Wir zwei waren unzertrennlich. Wir haben und gefetzt. Wir haben uns versöhnt. Wir haben verdammt nochmal so viel Scheisse zusammen durchgemacht.
Weißt du noch? Heute genau vor zwei Jahren habe ich für uns beide ein Medaillon aus Feinsilber anfertigen lassen. Auf der Vorderseite war der Adler der toten Hosen eingraviert mit dem Spruch:
"Nichts wird uns totkriegen - weil wir Freunde sind"
Und auf der Rückseite standen unsere Namen.
Weißt du noch vor einem Jahr, habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit wir zwei uns das Unplugged Konzert unserer Lieblingsband in Wien ansehen konnten.
Und dieses Jahr habe ich dir zu deinem zwanzigsten nur noch einen 10€ Gutschein von irgendetwas geschenkt, weil ich keine Ahnung mehr habe, was dir in deinem Leben wichtig geworden ist...ich bin es jedenfalls nicht mehr.
Weiß du noch, dass ich immer für dich da gewesen bin? Egal welche Scheisse du gebaut hast und in welchen Zusammenhang? Weißt du noch, dass ich immer hinter dir gestanden habe, auch wenn ich dich zuerst stets mit dir schimpfen musste? Ich habe dich nie alleine gelassen, egal was los war. Ich hab dich immer auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, egal wie scheisse du mich behandelt hast. Schlussendlich hattest du stets erkannt, was wirklich wichtig ist und hast mir gedankt, wenn auch nicht in Worten. Mit mir hast du dich stark gefühlt und ich war immer so was von fucking stolz darauf, dass ich mich deine beste Freundin hab nennen dürfen.
18 Jahre, 18 lange Jahre hat diese Beziehung gehalten...ja ich stelle eine Freundschaft auf den selben Stellenwert wie eine Liebebesziehung, vielleicht wäre sie sogar wichtiger, aber das kann ich nicht sagen, weil ich im Moment das Gefühl habe nie eine beste Freundschaft gehabt zu haben.
Nun ist es Alltag geworden, dass du dich bei mir nur dann meldest, wenn du Probleme mit deinem Arschloch von Freund hast und ich dich trösten muss, dich immer wieder versuche aufzubauen, in der Hoffnung, so egoistisch es auch klingen mag, dass du dir auch wieder mal Zeit für uns nimmst. Doch sobald es dir besser geht bleibt das Handy stumm. Wenn es dir besser geht, meldest du dich bei anderen Menschen, Menschen mit denen du deine Freude teilen willst. Mit mir kannst du nur den Schmerz teilen, damit es für dich leichter wird, weil du weißt, dass ich für dich da bin und dich auffange. Egal wie groß der Schmerz für dich ist, ich hab stets versucht ihn dir abzunehmen, dir versucht es leichter zu machen und dir Mut zu machen. Und dann, wenn der Schmerz erträglich geworden ist, verlässt du mich wieder und lässt mich zurück mit  s c h m e r z.

C l i v e begleitet mich nach Hause Er lacht noch immer, er fand es einfach nur urkomisch. Er beschreibt mir immer wieder, wie ich sie angestarrt habe. Er erklärte mir ganz genau, wie es in mir klirrte, als ob ein Spiegel zerbräche. Er malte sich die Wut und die Enttäuschung aus, die ich wohl verspüren musste und fuchtelte wild mit seinen Armen in der Dunkelheit, während er neben mir her ging. Ich vergrub meine Hände, die ich zu Fäusten geballt hatte, tiefer in meiner Jackentasche und ging stur gerade aus weiter, ohne auf seine Hänselein einzugehen.
Auf wiedersehen K., vielleicht waren wir einmal die besten Freunde - vielleicht hast du mir aber auch mein ganzes Leben lang etwas vorgemacht.
Auf wiedersehen, du warst die letzte an die ich glauben konnte - doch nichts ist für immer. Es gibt kein für immer, das hat es nie gegeben und wird es auch nie geben.
Auf wiedersehen und Happy Birthday. 
Das hier ist ein
.  s   c   h   l   u   s   s   s   t   r   i   c   h  .
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Montag, 17. Juni 2013

#41

SOMETIMES WE LOOSE

sometimes we win...again

 



"Dann bis Freitag" - "Ja, bis spätestens Freitag!" - ein Lächeln huscht über dein Gesicht und ich weiß was das zu bedeuten hat. Du kannst meine Gedanken lesen. Du willst mich auch gerne noch vorm Sommernachtsball sehen. So wie ich dich gerne noch vorher sehen würde, doch ich wollte es nicht aussprechen. Es ist die Angst, die sich immernoch in mir wie eine lästige Zecke festbeisst. 
Selbst bei dir überkommen mich immer wieder Selbstzweifel, dass ich eigentlich nicht gut genug bin für dich. Doch warum sonst, würdest du mich um halb eins nachts abholen um mit dir auf deiner Terasse noch ein Bier zu trinken?
Kurz fühlt es sich wie früher an...nur besser. Dann überkommt mich wieder die Angst, der Zweifel, der Hass. Ich sehe dich an und fühle, dass es dir wahrscheinlich nicht gerade besser geht, als mir, doch du wirkst selbstbewusster. Du hast so viel an dir gearbeitet - und ich war der ausschlaggebende Grund für deine Veränderungen. Du wolltest das alles für mich tun und fühlst dich besser den je. Ich hingegen habe nur noch viel mehr verbockt. Daher der Zweifel. Die Angst davor wieder enttäuscht zu werden ist permanent bei mir und ich versuche das Gefühl der Eifersucht zu besiegen. Und der Hass...der Hass auf mich selbst weil ich so viel kaputt gemacht habe. Doch du auch nicht weniger. 
Aber wenn ich in deiner Nähe bin, dein Duft mir in die Nase steigt, dann ist das alles so egal. Es fühlt sich nicht schwer an. All der Zweifel, all die Angst und all der Hass versuchen immer wieder mich zu übermannen. Doch ich belächle sie alle drei milde und schlage ihnen die Nase vor der Türe zu, ehe ich mich dir wieder zuwende. Wenn ich bei dir bin, fällt es mir so leicht sie einfach wegzuschicken. 
Gäbe es ein für immer, so würde ich es jetzt mit dir teilen wollen.
Aber so genießen wir die noch warme Sommernacht, die eben erst frisch geduscht hat. 




 

Samstag, 15. Juni 2013

#40

ICH BIN EINE KATZE

ich liebe nur meine eigene Freiheit

Gestern hat das Mädchen einen guten Jungen, einen wirklich guten Jungen, verlassen. Sie hat ihn verlassen, weil sie ihn nicht lieben konnte. Weil es ihre Gefühle nicht erlaubten. Weil eine andere Liebe noch viel stärker war, als eine neue sein könnte. Und vor allem hat sie ihn verlassen, weil sich nicht die Kraft dazu hatte, sie auf ihn einzulassen. 
Sie fragt sich Kraft? Was hat Liebe mit Kraft zu tun? Schöpft man nicht diese notwendige Kraft aus der Liebe, die man spürt? 
Nein, denn Liebe wird überbewertet. Liebe alleine reicht nicht um sich gegenseitig glücklich zu machen. Zur Wahrheit wird das, woran man glaubt, selbst wenn es nur die Lügen sind, die man sich selber ausmalt. Es gehört so viel mehr dazu um sich gegenseitig glücklich zu machen. Auch der andere muss an deine Wahrheit glauben, selbst wenn es nur Lügen, Lügen, Lügen sind. Zusammen muss man sich so stark fühlen, dass man glaubt man könne die ganze Welt besiegen. Das Mädchen allerdings hatte nur das Gefühl für ihn stark sein zu müssen. Jetzt, wo sie doch nicht einmal für sich selber stark sein konnte. Alles Training, alles Gewichtestemmen, alles Laufen half da nichts, wenn das Herz nicht stark genug sein konnte. Schlussendlich kommt es doch immer auf Kraft an. Dass man seine Kräfte spart. Dass man seine Kräfte zusammentragt. Dass man seine Kräfte vereint. 
Und dann hat das Mädchen jemand anderen angerufen. Jemanden, von dem sie wusste, dass ihre Kräfte ausreichen würden, weil sie sich mit ihm zusammen immer stark gefühlt hatte. Und er ist gekommen. Hat sie in den Arm genommen und geküsst. Für eine Nacht waren sie die stärksten und schönsten Menschen auf dieser gottverlassenen Erde. Ob das so bleiben kann, kann niemand von ihnen wissen. Das einzige das sie wissen ist, dass sie sich brauchen, doch kann ihr Stolz das ertragen? 

Und sie hat ihn gefragt: Bitte geh noch nicht. 
Er hat ihre Hand genommen.


Im Rahmen des "BUTTERFLY PROJECT" habe ich drei Schmetterlinge für drei Menschen aus dem Netz gezeichnet um ihnen Kraft und Mut zu schicken. 



Donnerstag, 13. Juni 2013

#39

DU WILLST DEN GRUND WISSEN

den Grund, warum ich mich von dir getrennt habe?


Es war die Summe aller Verletzungen, die du mir zugefügt hast. Schon klar, wenn man sich auf die Liebe einlässt, dann sind die Konsequenzen immer Verletzungen und Schmerzen, auf die man sich immerzu einlässt. Töricht. Aber so war das schon immer und so wird es auch immer bleiben.
Nur sollte die Liebe immer mehr aufwiegen, als all der Schmerz und all die Tränen, die man wegen dem anderen vergossen hat. Aber bei mir war es schlussendlich so, dass all der Schmerz zu groß geworden ist. Die kleinen und großen Wehwehchen im Detail und Augenschein sind keine großartige Sache, doch alles zusammen hat es mich irgendwann überrannt, dass ich nichts, rein gar nichts mehr, dagegen unternehmen konnte. Wie betäubt am eiskalten Boden lag während sie sich wie ausgehungerte Tiere über meine Liebe zu dir hermachten.
Was blieb war das Gefühl der Einsamkeit, egal wie nahe du mir gewesen bist, und ein unfassbar großer Schmerz, dessen Ausmaße ich noch immer nicht genau kenne. Ich muss so schwer kämpfen, um mich selbst nicht völlig zu verlieren.
Und wenn ich dich angesehen habe, habe ich gewusst du kannst mir dabei nicht helfen, weil es verdammt nochmal jedes mal so weh getan hat! Nicht nur die kleinen Wehwehchen. Nein, jetzt ist es auch noch der Schmerz über den Verlust der Liebe zu dir dazugekommen!
S., der schwärzeste Tag in meinem noch so jungen Leben, der ekligste Moment war für mich, als ich völlig aufgelöst bei dir zu Hause am Boden saß, völlig in mich zusammengeknickt und du mich eiskalt ins Nichts schicktest. Mit einen tiefen Atemzug mein Kartenhaus zum Einsturz gebracht hast und mich mit diesem Chaos völlig alleine hast lassen. 
Plötzlich war ich nichts mehr wert...
Ein Garnichts! Und du warst der Einzige für den ich nicht wertlos war...bis zu diesen grauenhaften Tag.
In meinem kurzen Leben hat mich nur eine Person so sehr verletzt wie du, nur habe ich denjenigen niemals geliebt...im Gegensatz zu dir.
Monate später war diese Liebe weg - verstoßen von meiner Wut, meiner Enttäuschung und dem ganzen Haufen Schmerzen, die sich in Form von einem riesigen Chaos in meinem Leben breit gemacht haben und ich habe keinen Plan, wie ich das wieder in Ordnung bringen soll!
Ich hab dir eben das Innerste in mir und meiner verletzlichste Seite anvertraut. Geh damit um, wie du willst. Noch ein Tritt drauf, macht das Kraut auch nicht mehr fett!

Und jetzt tut es mir leid...ich habe Sehnsucht nach dir...




Dienstag, 11. Juni 2013

#38

ES WUNDERT MICH NICHT, DASS DU GLÜCKLICH BIST

du bist dafür gemacht



"So funktioniert das nicht. Wenn du weiterkommen willst, musst du anders werden."
"Du meinst konsequenter."
"Ja, aber..." 
Ich unterbreche ihn.
"Konsequenter mit mir selbst!"
"Genau!"

Er kann sich nicht vorstellen, wie recht er dabei hat. Und dabei meine ich nicht nur das Training am Pferd, dass wir nun wieder intensiv aufgenommen haben und schnell gemerkt haben, dass ich einfach ein paar Kleinigkeiten schleifen hab lassen. Mein Gaul hat sich wieder einige Spätzchen angefangen, die im Grunde einfach nur nervig und unnötig sind und unsere Leistung immens senken. Schuld daran war aber ganz alleine ich...ich weil ich das Training nur noch halbherzig gemacht habe in den letzten Monaten. Im Kopf dreht sich einfach so viel anderes, so viel anderes dass ich nicht los werde, auch wenn ich es so sehr will. Ich will die alten Ufer endlich loslassen können, doch ich fühle, jedes Mal wenn ich loslassen will um mich ins kalte Wasser zu wagen, halten mich Schreie zurück oder vertraute Hände greifen nach mir und ich kann sie nicht wegschlagen. 
"Ich muss konsequenter werden!", flüstere ich mir selber zu, nehme den Zügel auf und treibe mein Pferd in den Galopp. Doch es ist vorbei. In meinem Kopf spuken schon viele andere Geister rum.
C l i v e, meiner innere Stimme lacht mich wieder laut aus. Er hat gut lachen, er mit seiner megaguten Figur. Er ist sportlich, athletisch, sein Lachen steckt alle an. Alles in mir steckt er damit an und macht mich runter. Er hat keine Probleme damit sein Gewicht zu halten, er hat sich im Griff. Er verliert nie die Kontrolle über sich selbst, nein ganz im Gegenteil. 
Er genießt es, dass er so große Macht über mich besitzt, nutzt die Kontrolle über mich aus um mich in von einer Pechsträhne in die nächste zu jagen. Er nutzt es aus, dass er meine Gedanken kennt und versucht sie immer wieder zu manipulieren. Versucht das Verhältnis zu Menschen, die ich liebe, zu manipulieren, selbst wenn ich mich dagegen wehre und mich aufbäume. Und ich merke, als ich meinem Pferd lobend über die Halslinie streichle, dass er immer mehr und mehr Macht über mich besitzt und ich mich immer mehr und mehr aufgebe. Dass ich irgendwann keine Kraft und keine Lust, ja ich habe schlichtweg keine Lust mehr auf dieses scheissverdammte Leben, mehr habe selbst zu denken. Soll er doch die Kontrolle über mich haben, vielleicht wird dann irgendwann alles besser. Vielleicht funktionieren ja seine Pläne. 
Am Samstag kommt mich D. besuchen und bleibt bist Montag Vormittag. Ich freue mich schon wahnsinnig, und doch gleichzeitig fürchte ich mich wieder. Je mehr ich mich in diese neue Liebe verliere, desto mehr schmerzt der Gedanke an die vergangene Liebe. Ich sehe, es geht im gut....korrigiere es geht ihm immer besser und besser, während es mir immer schlechter und schlechter geht. Warum muss der Mensch überhaupt lieben? Ist doch Schwachsinn.
"Der Mensch muss lieben um zu leiden!", flüstert C l i v e  mir ins Ohr.


Sonntag, 9. Juni 2013

#37

MEIN ZIMMER IST EIN CHAOS

es ist der Spiegel meiner Seele



Drei Uhr morgens, als sich die Haustüre hinter mir schließt. Fast lautlos fällt sie ins Schloss und mit einem vertrauten Klicken schließe ich sie ab. Ich bin wieder zu Hause angekommen. Unentschlossen stehe ich nun da, in meinem Rücken die Haustüre, bei dir ich am liebsten wieder rauslaufen möchte, aber nicht kann. Zu meiner Linken die vertrauten Holztreppen, die in den ersten Stock führen. Dort befindet sich mein Zimmer, das sich wiederum in einem Chaos befindet. Eigentlich sollte ich ins Bett, es ist drei Uhr morgens und mir fallen fast die Augen zu, aber bei dem Gedanken in diese Kammer der Grauens hoch zu gehen schaudert es mir. Es versumpft in der Unordnung. Wäsche und Handtücher sind am ganzen Boden verstreut, sodass man aufpassen muss, wohin man steigt. ein Wäscheberg wechselt regelmäßig den Platz zwischen Bett und Bürosessel. Je nachdem ob ich lieber am PC sitzen möchte oder ins Bett gehe. Am großen Schreibtisch stapeln sich Zettel, Comics, massenhaft CD's, Schmuck und Schminke. Irgendwo dazwischen steht mein Laptop, zu dem ich kaum mehr Zugang finde. Genauso wenig finde ich Zugang zu meiner Seele. Der Zugang zu mir selbst. Irgendwo am Weg bin ich vorbeigelaufen und nun scheint die Türe verschlossen zu sein.
Was kann ich also tun? Soll ich warten, bis sie sich wieder öffnet? Tut sie denn das auch? Soll ich weitersuchen nach einem anderen Eingang, falls es einen gibt? Soll ich die Türe eintreten, sie kaputt schlagen? Aber können dann nicht alle anderen auch hinein? Will ich das? Nein, das will ich definitiv nicht. 
Gedankenverloren suche ich den Weg in die Küche. Ich weiß, ich will eigentlich abnehmen, aber ich will jetzt nicht daran denken und packe mir eine halbe Tiefkühlpizza aus und schiebe sie in den Ofen. 
Fernseher an - Little Britain. Ich habe das Gefühl alleine im Haus zu sein, auch wenn es eigentlich nicht so ist. Doch alles schläft. Sie schlafen alle und haben doch keine Ahnung, was hier los ist. Welcher Fluch auf diesem "Zuhause" liegt. .
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"Und woher kommt dieses Misstrauen?"
"Bitte?!"
"Woher kommt dieses Misstrauen, von dem du sprichst?"
Ich stocke...ich will ihm das nicht erzählen. Das kann ihm dich völlig scheissegal sein. 
"Aus dem dunkelsten Teil meiner Seele...ich will ganz einfach die Kekse nicht teilen!"
scherze ich und lache. R. stimmt in das Lachen ein und schnippt seine Zigarette weg, während ich von meiner den letzten Zug nehme. 
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Ich habe einen Blogaward bekommen von Madame Traumtänzerin . Dankeschön dafür <3
Hier die Fragen:

7. DINGE ÜBER MICH:
1) Mein wahrer und echter bester Freund ist mein Pferd und dafür liebe ich ihn mit jeder Faser meines Körpers. 

2) Im Moment höre ich Tom Odell - Another Love zu Tode, weils mir genauso geht. 

3) Ich schreibe ihn virtuellen Rollenspielen mit.

4) Ich habe an ein "für immer" geglaubt.

5) Ich liebe Filme.

6) Ich finde mich selbst meistens nicht wirklich schön - trotzdem halten mich sämtliche Männer die ich kennen lerne, für etwas Besonders - unverständlich für mich. 

7) Ich habe geliebt.

Weitergeben tu ich ihn an Hoang Quynh! <3
















Freitag, 7. Juni 2013

#36

I AM YOUNG AND I AM NAIVE

tell me something I will belive



Sagt mal, schäme ich mich eigentlich nicht? Schäme ich mich nicht dafür, diejenige zu sein, die ich bin? Wie komme ich dazu, zu glauben ich wäre was Besonderes?
Ich meine, was fehlt mir schon? Genau, gar nichts. Vielleicht fehlt mir die direkte Liebe meiner Eltern. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die geschlagen wurden oder missbraucht. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die man in den Keller gesperrt hat oder die den ganzen Nachmittag alleine zu Hause waren. Ich gehöre auch nicht zu den Kindern, die man in Horten oder bei Babysittern abgeschoben hat, oder die einen Stiefvater haben. Ich gehöre nicht zu den Kindern, deren Eltern geschieden sind oder deren Geschwister auf tragische Weise verstorben sind. 
Nein. Meine Familie ist "in Takt",wenn man das so nennen kann, denn Streit und Eifersucht herrscht über mein Leben, seit ich denken kann. 
Nein, ich gehöre nicht zu den Kindern, denen man in der Schule Druck gemacht hat, es war immer ausreichend, wenn ich mit einer Vier nach Hause kam, auch wenn ich mehr gekonnt hätte. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die man dazu gezwungen hat das Essen aufzuessen oder das Zimmer aufzuräumen. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die man zu unzähligen Hobbies schleppte und zahlreiche Verpflichtungen aufhalste. Ich gehöre nicht zu den Kindern, deren Wünsche zu Weihnachten nicht erfüllt wurden und die immer warmes Essen am Tisch hatte. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die sich jahrelang ein Zimmer teilen müssen und in einer kleinen Wohnung leben. 
Wir haben einen riesigen Garten und bis vor einigen Jahren noch einen wunderschönen Bauernhof. Ich habe von früh morgens bis kurz bevor die Sonne unterging draußen getobt und gespielt.
Ich gehöre nicht zu den Kindern, die stets stumm außerhalb standen und den anderen beim Spielen zusahen. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die sich irgendwann mal ernsthaft verletzt haben oder unter einer Krankheit leiden. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die unter Armut zu leiden haben oder unter Gewalt.
Nein, ganz im Gegenteil, ich habe fast immer bekommen was ich wollte, obwohl ich so viele Geschwister habe. 
Ich gehöre nicht zu den Kindern, die eine Lernschwäche haben oder eine Brille tragen. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die sich nicht zu helfen wissen, wenn sie gemobbt wurden. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die bei den Lehrern unbeliebt waren. Ich gehöre nicht zu den Kindern, die kein Talent in irgendetwas zeigten. Ich gehöre nicht zu den Kindern, denen man keine große Zukunft zutraute. 
Aber ich gehöre auch nicht zu den Kindern, die von ihren Eltern und ihren Geschwistern ein 
"Ich hab dich lieb"
hören. 
Ich gehöre nicht zu den Kindern, die von ihrer Mutter umarmt werden. 
Ich gehöre nicht zu den Kindern, die von ihrem Vater verstanden werden und mit ihm herumtollen. 
Ich gehöre nicht zu den Kindern, die mit ihrer Familie in Urlaub fahren oder zumindest einen Tagesausflug verbringen. 
Ich gehöre nicht zu den Kindern, die Ehrlichkeit zu schätzen lernten.
Ich gehöre nicht zu den Kindern, auf die die Eltern stolz sind.
Ich gehöre nicht zu den Kindern, die von ihren Eltern und ihren Geschwistern ein 
"Ich hab dich lieb" 
hören. 
Und ich gehöre nicht zu den Kindern, die zu ihren Eltern und ihren Geschwistern sagen
"Ich hab dich lieb"
aus Angst keine Bestätigung zu bekommen. 

Ich hatte alles was mein Herz begehrte und trotzdem kann ich nicht aufhören mich selbst zu bemitleiden. Tausend Schimpfwörter würden mir jetzt für meine Wenigkeit einfallen, doch der Post ist schon wieder viel zu lange geworden....




Donnerstag, 6. Juni 2013

#35

DON'T WISH FOR IT

work for it!



Schock...hab mich gestern seit Wochen wieder mal auf meine Waage gestellt. Was ich dann feststellen musste, hat mich fast umgehauen.
Ich hatte eigentlich die letzten Wochen nicht das Gefühl, dass ich wenig Sport machen würde. Richtig viel auch nicht, aber mehr als in den Wochen bevor ich zu arbeiten begonnen habe.
58,6 Kilogramm. Das sind 58.600 Gramm. So schwer bin ich mittlerweile geworden.
Zähneknirschend stieg ich von meiner Waage runter und kickte sie unter mein Bett. Mein innere Schweinehund lachte und Clive, meine innere Stimme, grinste nur schadenfroh. Zugegeben, ist mir in den letzten beiden Wochen schon aufgefallen, dass mein kleines Bäuchlein leider nicht mehr so klein geblieben ist, aber das ignorierte man dann einfach und schnelle, denn man ist eben mit anderen Dingen beschäftigt. Der Liebe zum Beispiel.
Aber wie sollte mich jemand lieben...beziehungsweise ist Liebe ja nicht genug oder? Man möchte doch auch, dass dich jemand attraktiv findet und ich muss leider zugeben, auch wenn es meinen Eigensinn und meine Selbständigkeit in Frage stellt, dass ich es genieße, wenn Männer mich ansprechen oder ansehen. Wenn sie meinen, eigentlich sonst eher schlanken, Körper mustern und mich anlächeln. Ja, ich bin wohl auf diese positive Rückmeldung angewiesen. In meinen Augen ist es ja dann auch ein Kompliment an den jeweiligen Freund, denn man zurzeit hat. Er hat sich eine ausgesucht und erobert, die auch bei anderen Männern gefragt ist. Ich gehöre wohl zu diesen "Bitches", die oftmals diese Aufmerksamkeit brauchen. Wenn es auch nur von der Zerbrechlichkeit ablenken soll.
Zurück zum Thema, denn ich habe nicht lange gezögert und bin sofort online gegangen. Zack, da hatten wir schon einige gute Abnehmtipps. Vier Kilo sollten mindestens runter. Noch besser wären natürlich sechs Kilo, aber ich will mich nicht gleich überfordern.
Sport sollte jetzt jeden Tag am Programm stehen, sowie eine ausgewogenere Ernährung und vor allem weniger Süßes, bis gar kein Süßes.
Gestern schon hab ich damit begonnen und bin insgesamt circa 1 1/2 Stunden mit dem Fahrrad unterwegs gewesen. Nur das mit dem Essen...das klappt noch nicht so ganz. Ich esse einfach viel zu gerne, aber ich will meine Willensstärke trainieren.
Ich denke, dass auch D. meine Veränderung das nächste Mal (positiv) auffallen wird. Oder zumindest ist das mein Ziel!
Aporpo D....wenn wir ihn schon erwähnen. Er hat mir heute morgen eine SMS geschrieben.
"Und übrigens kann ich dich nicht einschätzen und über das zerbreche ich mir am meisten den Kopf."
Was soll das schon wieder heißen? Er will mit mir reden, aber nicht jetzt, jetzt geht es gerade nicht.
Soll heißen, ich muss mindestens bis heute Abend nach meinem Training warten, was er genau meint und solche Dinge hasse ich. Wenn man mit jemanden reden will, dann sollte man es diesem jemanden erst dann mitteilen, wenn man dann auch reden kann und nicht Stunden oder Tage vorher, denn der Andere, derjenige der nicht weiß worum es geht, hat dann dauernd dieses schlechte Gefühl im Bauch und diese Nervosität im Kopf. Mein ganzer Körper zappelt und ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren. Was soll der Mist...?


PS.: Heute hätte mein Exfreund und ich unser Vierjähriges gehabt....heute hätte wir unser für immer gefeierte, so wie wir es jedes Jahr gemacht haben...doch wie wir bereits wissen.
"Es gibt kein für immer. Das hat es nie gegeben und wird es auch nie geben."


Dienstag, 4. Juni 2013

#34

WAS WIRKLICH WICHTIG IST

hab ich bis heute nicht erkannt



Das Wochende ging viel zu schnell vorbei. Viel zu lange hab ich darauf gewartet, dass ich endlich dich kennen lernen darf. Und zwar so und dort, wo du dich zu Hause fühlst. Daheim in Graz. Ich hab mich so darauf gefreut, dass du mir deine Welt zeigst, deine kleine Welt, die du so sehr liebst. Die du immer so viel mehr lieben wirst, als das perfekteste Mädchen dieser Welt. Du lächelst mich an, nimmst meine Hand. Es ist so, als wärst du negativ aufgeladen und ich das positive Gegenstück. Das weißt du, dass ich s denke, denn du bist dieser Pessimist, der von sich glaubt ein Realist zu sein. Und ich bin dieser Optimist, der stets in Selbstzweifel untergeht. Vielleicht deshalb, jedes Mal wenn du mich berührst, ist es so als würde Strom durch meinen Körpoer laufen. Es fühlt sich sehr unangenehm an, und doch gleichzeitig macht mich dieses Gefühl so ... glücklich. Sodass ich mich immer wieder dabei ertappe, dass ich an dich denke, wenn du nicht bei mir bist. Nur deswegen, dass dieses Gefühl zurück kommt und ich lächeln kann. 
Und du stehst da, hältst meine Hand ganz fest und lächelst mich an und sagst:"Nie im Leben möchte ich ein perfektes Mädchen haben..." - du stockst und in deinem Blick, so wie du mich ansiehst, erkenne ich, wie du das Gesagte in Gedanken beendest: "...wenn ich dafür dich haben kann!"
Jetzt bin ich es, die lächelt und deine Hand noch einmal fest umschließt.
Ein Kuss...der würde diese Situation noch perfekt ausfüllen, doch wir sind beide zu schüchtern, als dass wir diesen Schritt machen könnten, auch wenn wir uns schon einige male geküsst haben. Es ist einfach was besonderes mit dir. Jemanden wie dich hab ich noch nie kennen gelernt. 
Du bist derjenige, der mir diese Geborgenheit schenkt, wenn du bei mir liegst und mich festhälst, und gleichzeitig hab ich so wahnsinnige Angst davor, dich verletzten zu können...oder dass du mich verletzt. 




Es ist die Liebe, die es uns so schwer macht. Die Liebe zueinander, ist eben eine andere, als die Liebe zum eigenen Leben. Wer weiß wohin und das führen wird. 
Der Abschied ist schwer...drei so wundervolle Tage, an denen ich deine Freunde kennen lernen durfte, an denen ich deine Stadt kennen lernen durfte, an denen du mir so viel Neues und Wunderbares gezeigt hast, und jetzt sollte ich einfach gehen? Es war mir so, als wollte ich dich niewieder loslassen. Wehmut liegt in deinen Augen, ich merke, du willst mich auch nicht loslassen. 
Doch dann bin ich froh, dass der Zug endlich wegfährt und du am Bahnsteig zurück bleibst, deine Körperhaltung erschlafft und lange dem Zug nachblickend, denn so siehst du nicht wie ich im Sitz zusammensinke und zu weinen beginne. Ich weine, weil ich so viel lieber noch bei dir geblieben wäre. Und das sollte jetzt Alltag werden?




 Neodisco.
etwas abschreckender Name. Aber die Band ist es wirklich wert, sie sich mal anzuhören. Eine Grazer Band und ich liebe sie mittlerweile
♥♥♥