Sonntag, 23. Februar 2014

#113

HASSTEN DIE GLEICHEN BANDS

wir liebten die selben Bars

 
 

 

 

 

 

Freitag Nacht habe ich mich mit dem entschlossenen Spieler in einer Bar getroffen. Wir sind durch die Stadt gezogen und haben viel geredet. Wir haben Blödsinn gemacht, ich habe ihm erzählt, dass ich mich wieder geschnitten habe und dass ich mir mit der Beziehung zum schnellen Wolf nicht mehr sicher bin. 

Am Samstag hat das Mädchen dann jemanden getroffen. Oder er sie? Mitten in die Magengrube getroffen, nur mit seinem Blick. Nicht mal angesehen hat er sie dabei. Der Grazer saß einfach nur am Bahnhof und hat auf den Boden gestiert, als sie um die Ecke bog. Suchend. Tausend Worte wollte sie ihm sagen, doch sie schüttelte dieses Mädchen ab und begrüßte ihn nur ganz lässig. Erst als er aufstand zur Begrüßung, umarmte sie ihn dann doch. Sie freute sich. Sie freute sich wirklich. 
Sie spazierten in die Stadt, setzten sich in ein Café und redeten. Redeten über das, was in ihren Leben passiert ist. Er war sehr still, in Gedanken versunken. Sie versuchte diese Gedanken zu fangen, doch kein Platz in ihrem Kopf. Selbst der ist voll mit Gedanken. Als er dann ging, war sie den Tränen nahe. Wieder und wieder hörte sie das selbe Lied. Das Mädchen vermisst ihn, im selben Augenblick wo sie sich wünscht ihn nie kennen gelernt zu haben. Hatten wir das Ganze nicht schon einmal? Vor einem Jahr wurde das selbe Kapitel geschrieben und die selben Gefühle gefühlt. Wiederholt sich das ganze Trauerspiel wieder? Ist ihre Geschichte noch nicht zu Ende? Wenn nein, wie wird sie weitergehen und...kann es das Mädchen überhaupt noch ertragen diese Geschichte zu lesen? 



Donnerstag, 20. Februar 2014

#112

MANCHE SINGEN VON IHM 

ich sang die ganze Zeit von dir

 


Die Sonne bringt deine tiefschwarze Mähne zum Strahlen. Sie wippt ruhig im Takt zum Klang, den deine Hufeisen auf dem nassen Asphalt machen. Mein Körper lässt sich von der gleichmäßigen Bewegung tragen und meine Haut lässt sich von der schwachen Frühlingssonne wärmen. Doch dieses warme Gefühl habe ich nicht nur auf der Haut, nein. 
Wenn ich sehe, wie der leichte Wind durch deine Mähne streicht und mit den Haaren sanft spielt, überfällt mich ein seltsames Gefühl. Es kommt ganz tief aus mir, aus meinem Bauch und aus meiner Brust. Es ist ein Gefühl, als müsste ich erbrechen. Doch nicht so, dass mir übel wäre und ich das Frühstück auskotzen müsste, nein. Es ist viel mehr das Gefühl, als wollte ein unbeschreiblich großer Druck und ein großer Sack gefüllt mit Gefühlen aus mir herausbrechen. Aus mir erbrechen. Ich schlucke und versuche dieses Gefühl nach unten zu drücken, da wo es herkommen möchte. Doch dieses Etwas bleibt, es kommt aus mir heraus und ich kann spüren, wie meine Augen heiß werden und die Wiesen unter uns verschwimmen. Tränen laufen mir kalt über die Wangen. Ich kralle mich in deiner Mähne fest und du schnaubst nur, verstehst nicht was in mir vorgeht. Ich denke, ich weiß was das für ein Gefühl ist. 
Es ist Liebe. 
Ich liebe dich so sehr, dass es mir weh tut. Es ist ein so unbeschreiblich wunderschönes Gefühl, dass ich diese Schönheit nicht in Worte fassen kann. Es ist ein so unfassbar großes Gefühl, dass ich es nicht tragen kann. Es ist ein so unglaublich nahbares Gefühl, dass ich dessen Realität oft nicht glauben kann. Ich kann mich erinnern, dass mich außer bei dir, nur bei meinem Exfreund manchmal dieses Gefühl übermannt hat.
Ich liebe niemanden so sehr wie dich. Und ich weiß nicht ob ich jemals wieder so sehr lieben werde. Egal ob du das verstehst oder nicht. Nichts in meinem Leben hat diese Bedeutung und diese Großartigkeit verdient, wie du.


Weißt du was du mir bedeutest?
Auf einem Platz in meinem Herz
Steht dein Name an der Wand
Und ich will dass du es erfährst
Ich werde immer an dich glauben
Egal was auch passiert
Manche singen von ihm
Ich sang die ganze Zeit von dir



Mittwoch, 12. Februar 2014

#111

SUFFOCATION NO BREATHING

Don't give a fuck, if I cut my arm bleeding



Es sind die Eltern, die schuld daran sind, dass Jugendliche so missraten sind, wie sie sind. Und ich sage jetzt bewusst missraten. Sie sind hinterhältig, gemein, verlogen und versuchen dir das Leben so schwer wie möglich zu machen. All ihren angestauten Frust lassen sie an dir aus, weil sie nicht wissen wohin damit. Und ich lasse diesen Frust und diese Gefühle auch an mir selber aus. Ich sinke zusammen. So weit unten war ich schon lange nicht mehr. Egal wie gut es mir geht, es geht danach immer schlechter und schlechter. Ja, ich sehne mich danach, mir etwas in meinen Kopf zu schießen, damit es darin alles in Fetzen reist, nur um endlich aufhören zu spüren. Der schnelle Wolf ist mir dabei keine Hilfe. Diese Last tragen wir beide, weil wir zusammen arbeiten. Ich rauche wieder und kann die Welt dabei nicht verstehen. Jetzt machen auch noch meine Arbeitskollgen Druck. Sie wollen mir mit dieser Situation nur helfen, denn sie wissen nicht, was das für mich bedeutet. Meine Eltern und meine Geschwister werden Recht behalten. Ich bin ein Versager.


Sonntag, 9. Februar 2014

#110

AND I'LL HIDE FROM THE WORLD

Behind a broken frame

 

 

Das Mädchen sitzt am Tisch und ihr Blick schweift abwechselnd zwischen ihrer Mutter und ihrer Schwester hin und her. Sie kann das Gesicht nicht vergessen, das verrückte in den Augen ihrer Mutter, als sie sich zu ihr beugte und lachte und dabei rot anlief. Die Schreie ihrer Schwester hallen durch das Haus. Das Mädchen lässt sich nichts anmerken, tut so als würde ihr das alles nichts ausmachen. Die Schreie. Die Vorwürfe. Die Selbstmorddohungen. Der Finger, der auf ihre Fehler zeigt. Er kratzt an ihren Narben, zuerst kitzelte es nur, bis es schlißlich schmerzte und sie aufplatzen. Das Mädchen versucht nicht laut zu werden, schüttelt fassungslos den Kopf und verlässt als letzte die Küche. Sie ist das Letzte.
Sie schleicht sich in ihr Zimmer, aus Angst ihre Schwester könnte noch einmal auf sie losgehen. Doch sie lässt sich nichts anmerken, ihr Blick bleibt taub, ihre Bewegung sind langsam. Im Zimmer dann setzt sie sich auf ihr Bett und lauscht. Sie lauscht. Stille. Sie lauscht der Stille und jede Faser ihres Körper ist angespannt. Sie hat Angst. Angst davor, jemand könnte in ihr Zimmer stürzen und sie wieder anbrüllen. Alles macht sie falsch. Egal wie sie es macht. Sie will nicht mehr fühlen und dennoch fühlt sie diesen Schmerz in ihr. Er brennt. Er schreit nach Aufmerksamkeit. Sie fühlt, wie ihr Gesicht heiß wird und ihre Tränen in die Augen stoßen. Nein icht jetzt!
Schnell zieht sie ihre Hose aus, greift vertraut in ihre Schublade und holt die Klinge raus. Die Haut reißt mit einem ekligen Geräusch einzwei, und das Mädchen krümmt sich vor Schmerzen. Die Tränen sind weg. Der Schmerz IN ihrem Körper ist erstmal weg, denn der Schmerz AN ihrem Körper ist im Moment so viel wichtiger. 
Ein Blick auf die Uhr - in 30 Minuten kommt der schnelle Wolf und er soll nichts merken. Niemand soll etwas merken - nicht mal ich...

Und wenn ich mich jetzt und hier vor Augen erhängen würde, ihr würdet nicht mal mit den Schultern zucken! - Wie kannst du nur so etwas sagen? Denkst du gar nicht daran... - Wieso sollte ich!!!!!!!!



Samstag, 8. Februar 2014

#109

TO BE YOURSELF IS ALL THAT YOU CAN DO

you may win or lose



Warum darf ich nicht so sein, wie ich will? Warum darf ich nicht so sein, wie ich bin? Warum werd ich mit meiner Art und Weise immer wieder bestraft?
Ich hebe meinen Kopf aus meinen Händen und sehe zu Clive. Er lehnt lässig an der Tür und tippt in seinem Smartphone. "Du kennst die Antwort!", murmelt her und tippt hastig weiter. Dann wirft er mir noch einen Blick zu, fährt sich durch die Haare und verschwindet hastig aus der Tür. Er scheint noch was vor zu haben. Ich bleibe zurück. Alleine mit meinen Hassgefühlen und Fehlern. 



Freitag, 7. Februar 2014

#108

RUFST DU MICH, DANN LASS DIR SAGEN

Unglück trägt den selben Namen




Ja, ich bin ein Mensch. Und ja, ich habe Gefühle.
Die Kälte zieht in mein Zimmer, ich stehe an der gekippten Terassentür und spüre wie sich die feinen Häärchen an meinen Beinen hoch stellen. Ich friere und spüre den leichten Windzug um mein Nachthemd. Ich starre in den Nebel hinaus und spüre, dass ich heulen will, doch ich kann nicht. Stattdessen schließe ich die Augen und sehe so viel vor mir und doch nichts. Erinnerungen an die letzen Stunden und Tage, doch eher die Gefühle die mich übermannen. Die Situation im Auto, als ich meine Finger ins Lenkrad kralle, weil eine beleidigte Schwester neben mir sitzt. Doch nichts sagend. Die Situation, als mein Freund Nachrichten ignoriert und sich gekränkt fühlt, weil ich nicht rede. Doch nichts sagend. Die Situation, als alle Kinder im Hort durchdrehen und ich michnur noch auf den Boden legen will und wegfallen möchte. Doch nichts sagend. Die Situation, dass ich vorm PC sitze und jemanden eine E-Mail schreiben will. Doch nichts sagend.
All diese Momente, die Gefühle die ich versuche zu verdrängen. Will mich betäuben, doch wie? Wo ist diese gute Laune hin? Ich dachte die Hoffnung stirbt zu letzt. Doch warum habe ich das Gefühl, dass sie tot ist? Warum tun mir diese Menschen so weh?
Ich drehe mich wieder um und lasse mich rücklings ins Bett fallen. Ich spüre meinen Atem, er fühlt sich kalt an. Das alles ist meine Schuld, weil ich so bin wie ich bin. Ich werde nie gut genug sein. Nie. Ich habe Gefühle, das ist der Punkt. Das ist der Fehler und ich will, dass ihr mich alleine lasst.

Samstag, 1. Februar 2014

#107

SIE NENNEN MICH DORFMATRATZE

sie nennen den Schmerz nicht beim Namen




"Dann küss ich sie!", sagt sie lachend, greift mit ihrer Hand in meinen Nacken und zieht mich zu sich. Wir küssen uns. Ihre Lippen sind mir vertraut, weil es nicht das erste Mal ist, dass wir das machen. Ich bin so - Küssen wird überbewertet. Natürlich kann kein Kuss sehr liebevoll und intensiv sein. Es kann aber auch einfach ein Kuss sein. So wie jetzt. Ich küsse sie mit Zunge. Ich küsse gerne Mädchen, die ich mag. Besonders sie, weil sie so schön ist und uns eine Geschichte verbindet.
Angeekelt wendet sich der schnelle Wolf ab und stapft beleidigt weg. Wir bleiben sitzen und lachen.
Er kennt sie nur als Schlampe. Er kennt sie nur als das Mädchen, das mit jedem mit nach Hause gehen würde. Er kennt sie nur als das Mädchen, das nie ohne Gummi ausser Haus geht. Er kennt sie nur als das Mädchen, der Treue ein Fremdwort ist.
Ich kenne sie als das verletzte Mädchen. Ich kenne sie als das Mädchen, das weinend einschläft. Ich kenne sie als das Mädchen, das Nähe braucht aber Angst vor Vertrauen hat. Ich kenne sie als das Mädchen, das versucht den Schmerz zu vergessen.
Nicht jede "Schlampe" ist das, was sie zu sein scheint. Ein Mädchen, das keine Auswahlkriterien hat, hat meistens auch für sich selbst keine Auswahlkriterien.
Ich weiß das.
Weil ich genauso war.

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Fazit Jänner:
[ ] 55kg [ ] 500€ sparen -  sogar 650€ gespart! [ ] meiner Schwester eine Halskette schenken