Samstag, 11. Mai 2019

#263


SAVE UP ALL THE DAYS A ROUTINE MALAISE
Just like yesterday.

 


Nachdem der Lieblingspiefke drei Wochen alleine im Urlaub war, hab ich ihn einen halben Tag gesehen. Und jetzt ist er schon wieder fort - in einem anderen Land. Macht sich eine schöne Zeit. Ich sollte mir auch eine schöne Zeit machen. Aber ich habe es so satt alleine zu sein, mich allein gelassen zu fühlen.  Und niemand der mich sieht. Und niemand der mich versteht. Ich will schin gar nicht mehr darüber reden. Aber was soll man machen, wenn man von glücklichen Pärchen umzingelt ist? Menschen, die aneinanderkleben und alles zusammen machen.
Früher war ich der Meinung ich muss mich vor diesem aneinanderkleben schützen. Muss aufpassen, dass ich ich selbst bleibe. Muss versuchen, auch noch Dinge alleine unternehmen zu können. Zeit für mich.
Nie hätte ich gedacht, dass ich um jede freie Minute schier betteln muss. Jede Unternehmung alleine machen werde. Erinnerungen werden alleine geschaffen, nie zusammen. Es - macht - mich - so - fertig.
Es ist so schwer, bei dem ganzen Scheiss hier positiv zu bleiben. Musik zu hören ohne traurig zu werden. Wie schaffen das die anderen Personen um mich rum nur? Freunde, mit den selben Interessen. Freunde, die gerne mit dir Zeit verbringen, ohne dir dauernd einen fiesen Spiegel vorzuhalten. Einen Partner, der zusammen mit dir Dinge unternimmt, an denen sich man später mit einem Lächeln erinnern kann. Geschwister, die vorbeikommen um mit dir Kaffee zu trinken. Was ist an mit falsch, dass ich all das nie geschafft habe? Ich weiß gar nicht, wie es sich anfühlen soll - ich kenne immer nur die Enttäuschung danach. Wenn sich rausstellt, dass ich nur irgendeine junge Frau bin, die man eben kennt. Ersatzbar. Austauschbar. Oder im schlimmsten Fall: bereits ausgetauscht. Und wieso sehne ich mich dann danach so? Kann es mir nicht einfach egal sein? 

Dieses Erwachsneneleben hab ich mir anders vorgestellt. Vielleicht ist der Mensch gar nicht dazu gemacht, erwachsen zu sein.