Donnerstag, 29. August 2013

#69

I KNOW WHAT YOU TOLD ME

I know it's all over





Einmal für die Schokolade und das Eis. 
Einmal für den Ruhmreichen. 
Einmal für meinen Ex, der mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin. 
Einmal für eine ehemalige Mitschülerin, die trotz ihrer Krankheit um einiges stärker ist als ich es je war. 
Und einmal für mich. Warum ist doch egal. 


Montag, 26. August 2013

#68

I WAITED FOR SOMETHING - BUT SOMETHING DIED

so I waited for nothing - and nothing arrived




Gestern Abend lag das Mädchen im Bett und hat an den Ruhmreichen gedacht. Er hat sich vor wenigen Tagen wieder bei ihr gemeldet und seither schrieben sie durchgehend miteinander SMS. Man sollte hierbei erklären, dass der Ruhmreiche gerne sehr lange für eine Antwort braucht. Oftmals Stunden oder eine ganze Nacht. So wird jede Nachricht, die das Handy des Mädchens erreicht mit Herzklopfen und großen Erwartungen gelesen. Diese Erwartungen werden im Stundentakt zertsört.
Der Ruhmreiche ist seit langer, langer Zeit ein Mensch in des Mädchens Leben, den sie nicht verstehen kann. Vielleicht war er zu einfach gestrickt. Vielleicht betrachtete sie ihn von der falschen Seite. Vielleicht hatte er Angst vor ihren negativen Weltanaschauungen. Vielleicht war sie zu verhurt für ihn. Vielleicht verstand er sie auch nicht. Vielleicht spielte er aber auch nur mit ihr. Von Anfang an.
Immer wieder rief sich das Mädchen diesen Kuss in Erinnerung. Dieser Kuss stand von Anfang an unter keinem guten Omen, zu schnell überschlugen sich die Ereignisse danach.
Die Decke rauschte, als sie sich auf die andere Seite drehte. Ihr Herz raste und sie konnte nicht schlafen, die Gedanken waren zu stark in ihrem Kopf verankert. Sie stellte sich vor, wie es sein könnte, wenn er jetzt bei ihr wäre. Doch sie wusste ganz genau, dass er nicht bei ihr sein möchte. Gestern nicht, heute nicht und morgen wird es auch nicht anders sein.
Das Rattern ihren Handys ließ das Mädchen hochfahren und mit einem Mal saß sie kerzengerade in ihrem großen Bett. Mit der einen Hand strich sie sich durch ihre kurzen Haare, während sie mit der anderen nach ihrem Mobiltelefon suchte. Das grelle Licht des Displays blendete ihre Augen. Es war nicht viel zu lesen, es war nur ein Satz und mit keinem dieser sechs Worte ging er auf ihre vorherige Aufforderung ein, dass er zu ihrem Turnier kommen sollte, dass in der Umgebung ein einmaliges Ereignis sein würde. Sie wusste was das zu bedeuten hatte.
ES - INTERESSIERT - IHN - NICHT - !
Sowie es kaum jemanden in ihrer Umwelt interessierte, wie es ihr ging, oder was sie machte. Sie erkundigte sich stets bei den anderen, doch die anderen erkundigten sich kaum bis nie bei ihr. Kein Wunder oder? Bei so einem armeseligen, einfallslosen und einsamen Leben?
"Selber Schuld, kleines Mädchen.", hörte sie ein Zischen neben sich.
Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das Gefühl, ihr Herz habe aufgehört zu schlagen, denn mit einem Mal saß C l i v e wieder neben ihr. So plötzlich nachdem er tagelang wieder abwesend war.
Sie schaltete brav das Handy wieder aus und legte sich hin, so wie er das wollte. Sie legte sich auf den Rücken, während er seitlich neben ihr lag, summte und ihr dabei den Rücken kraulte.
Sie konnte ganz genau seine Gedanken lesen und wie recht er dabei hatte - als ob sich irgendjemand anderes neben dieses Mädchen legen wollte, nicht solange sie diese Narben hatte und diese Depressionen vor sich herschob. Selber Schuld, kleines Mädchen..."





Freitag, 23. August 2013

#67

DIE DISTANZ WAHREN

Weil in der Nähe zerspringt die Eisschicht - ganz langsam

 

 Gestern Nacht hab ich mich im Keller versteckt. Ich habe mich ausgezogen bis auf meine Boxershorts und meinem BH. Ich habe Bier getrunken. Ich habe Süßigkeiten gegessen. Ich habe geraucht. Ich bin durch den Keller gelaufen. Ich bin durch den Garten gelaufen. Ich habe den Mond angestarrt, in der Hoffnung, dass er auf mich drauf fallen würde. (hat er nicht gemach) Ich habe viel zu laut Musik gehört. 
Und dann habe ich gemalt. 
Ich erinnere mich daran, dass ich über den Bilder gekniet bin und langsam zusammenknickte. Ich wollte weinen. Ich wollte schreien. Ich wollte loslassen können.
Doch es ging nicht. Es wollte einfach nicht. 
Ich spürte den großen Druck im Inneren, wie er gegen die äußerste Schicht drückte. Explodieren - so musste sich eine Bombe kurz vor dem Aufprall fühlen. Der Bass in meinen Ohren änderte sich, der Schlagzeuger schlägt kräftig rein und ich schlage kräftig zu. 

















 Reihenfolge stimmt in etwa überein - ein Bild fehlt, das kommt später nach.
Ja ich habs so aus ner blöde Perspektive abfotografiert, aber ich war zu faul sie alle aufzuhängen.










Mittwoch, 21. August 2013

#66

SO WHY DOES IT HURT SO MUCH?

 Because our pain makes us real, Dawson!

 




Ich weiß nicht mal mehr, was ich noch schreiben soll. Was ich noch sagen soll. Was ich noch tun soll. Warum ich noch atmen soll. Oh doch - da gibt es noch etwas. Mein wunderbares Pferd und das befreiende Gefühl vor einer Bühne zu stehen und einfach zu schreien. Es war ein wunderbares Gefühl in der Masse von tausenden Menschen zu stehen, die Arme auseinanderzureißen und einfach losschreien zu können, ohne dass es jemanden besonders auffällt. Hier schreien alle und mich überkam das Gefühl, dass es vielleicht der Grund ist warum man auf Konzerte ging. Einfach um loslassen zu können und zu schreien. Einfach um abschalten zu können. Einfach um all den Schmerz, all die Wut aus sich rausschreien zu können. Ja das wird es sein. 
Und ich stand dort, habe geschrien solange bis meine Stimme versagte. Ich schluckte und schluckte und schrie wieder und wieder. Schrie dem Himmel entgegen, dass er mich auffangen soll. Stampfte in den Boden um ihm zu vermitteln er soll mich hinaufwerfen. Doch nichts von all dem geschah und die Instrumente verstummten. 
Nun, da ich wieder zu Hause bin, sitze ich in meinem Zimmer und schreie nicht mehr. Ich suche Streit, ich suche jemanden den ich ärgern kann, all das nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Im nächsten Moment bin ich das liebste Mädchen und die artigste Schwester um kurz darauf beleidigt wegen nichts mich in mein Zimmer verziehen zu können. Nur knapp entgehe ich einem Wutausbruch, der mich dazu bewogen hätte, alles um mich zu werfen, alles zu zerstören, das mir in die Hände gefallen wäre. Sei es nun meine Buntstiftsammlung, meine geliebten Poster oder die Freundschaften, die ich nicht mehr habe. Ich will mich zerreißen, liege nachts im Bett und winde mich, weil mich diese innere Unruhe einfach nicht in Frieden lässt. Bitte lass mich gehen, lass mich doch einfach nur in Ruhe. Ich will abstumpfen, ich will nicht mehr sein, um nicht mehr so zu fühlen. Woher kommt der Schmerz und wie kann ich ihn dazu zwingen, wieder zu gehen?
Ich erkenne mich nicht wieder. Die Klinge reißt mein Fleisch ein, als würde ein hungriger Löwe nach Futter suchen, obwohl ich das nicht will. Ich will, dass dieser Löwe verhungert und verdorrt, er soll mich mit seinen scharfen Krallen in Ruhe lassen, doch er knurrt mich böse an und droht damit, mir die Kehle aufzuschlitzen. Ich spüre den Schmerz, er hält mich wach, doch ich kann sowieso nicht schlafen. Warum mache ich das also? 
Der Ruhmreiche hat sich wieder gemeldet, nachdem er über zwei Wochen stumm geblieben war - warum? Warum? Warum? Warum? Warum? 
Ich sattle meinen treuesten Freund und will einfach davon. Im Galopp über Wiesen fetzen und alles hinter mich lassen. Ich schließe die Augen und merke, wie sie heiß und feucht werden, tief im Inneren weiß ich, dass ich nicht davon kann. 

noch nicht...

 VIELLEICHT TUT ES DOCH WEH, UND DANN PACKT DICH DIE ANGST. MANCHMAL GLAUBT MAN BEINAHE SELBER, DASS DAS ALLES SO GEHÖRT. VIELLEICHT TUT ES DOCH WEH UND NIMMT DIR DEN SCHLAF.

 

 

Dienstag, 13. August 2013

#65

UNSERE TAGE VERGEHEN, SO ALS GÄBE ES SIE NICHT

egal was du sagst, deine Worte hallen endlos nach


Das Glück - sowie glücklich zu sein - ist stets nur von kurzer Dauer. Es ist wie ein Eis essen. Du freust dich wie blöd es zu bekommen - außer du lebst in deinem Hungerland - und genießt es dann in vollen Zügen. Manche verschlingen das Eis einfach, für jene macht das Vorher und Nachher auch keinen Unterschied. Aber du nicht. Du lässt deine Zunge langsam über die kalte Creme gleiten und schließt voller Genuss die Augen, als du die Sorte schmeckst. Manche bestellen für sich Vanille und Zitrone, manche nur eine Kugel Schokolade. Du weißt es besser! 
Dein Eis schmeckt nach Freiheit oder nach dem wahren Sinn des Lebens. Der Geschmack nach Liebe und der Geschmack nach der sanften Berührung in deinem Nacken, die du so sehr liebst, lässt du dir auf der Zunge zergehen. Du bestellst die zwei große Kugeln Freundschaft und dazu Schlagsahne, die nach Spaß schmeckt. Manchmal willst auch nur eine Kugel, die nach einem Sommerabend schmeckt. Du genießt das Eis und isst es mit Bedacht. Trotzdem isst du es ganz auf, sonst würde es ja schmelzen und ehe du dich richtig erinnern kannst sind deine Hände plötzlich leer. Alles was dir jetzt vielleicht noch bleibt, ist der Geschmack in deinem Mund, der immer schwächer wird, und deine klebrigen Finger, die du später waschen wirst. Spätestens wenn du Bauchschmerzen von zu viel Eiskreme bekommst, bereust du die Entscheidung zwei oder drei, wenn du besonders gierig gewesen bist, überteuerte Kugeln Eis gekauft zu haben. Was gab dir das Eis? Im Grunde Nichts. Du hattest für kurze Dauer etwas Glück und schon nach wenigen Minuten war es einfach entschwunden.  Das Gefühl der Leere hinterher - außer in deinem Bauch - ist die grauenhafter als das Gefühl der Sehnsucht davor, weswegen du dir überhaupt Eis gekauft hast. Aber du wirst den Fehler immer und immer wieder machen. Du wirst dir wieder ein Eis kaufen, weil das Verlangen danach so groß ist. 
Weil     du     nur     ein     Mensch     bist,     der     von     Sehnsucht     zu     Sehnsucht     lebt.







Montag, 5. August 2013

#64

wαɴɴ нαѕт dυ dαѕ leтzтe мαl ɢewυѕѕт:
 "dαѕ ιѕ' ѕcнwαcнѕιɴɴ!" 
docн dυ мυѕѕтeѕт eѕ мαcнeɴ, deɴɴ der eɴтѕcнlυѕѕ wαr ɢeғαѕѕт!




Eigentlich habe ich heute keine Ahnung über was ich schreiben soll. Ich bin die letzten Tage schon so wortkarg. Eigentlich nur, wenns um mich geht. Wie schnell lenke ich stets das Thema ab, um nicht über mich sprechen zu müssen, dafür wird so viel nutzloses Zeug in den Raum der Menschen geworfen. Ich erzähle Dinge, die die anderen nicht die kleinste Bohne interessieren. Aber was solls. Gleichgültigkeit.
C l i v e hat sich seit Tagen wieder nicht gemeldet. Ich weiß nicht ob ich mich darüber freuen soll, oder ob das meine Einsamkeit nicht sogar verschlimmert.
Doch ich erzähle euch lieber von dem, was ich diese Woche unternehmen werde.
Ich werde morgen mit meinem alten und treuen Fahrrad, auch genannt "Dschesen" losfahren in Richtung Salzburg Stadt. (~60km) Dort werde ich mir ein Konzert ansehen, von dem ich allerdings noch nicht weiß welche Bands zu Besuch sind. Am nächsten Morgen schon geht es mit dem Zug weiter in Richtung Innsbruck zum nächsten Konzert, auf das ich mich schon sehr freue. Auch wenn ich noch keinen Schlafplatz gefunden habe, möchte ich gerne zwei Nächte in Innsbruck bleiben - ich hoffe es ergibt sich etwas.
Danach werde ich wieder losradeln zurück nach Salzburg (~180km) das in etwa 2-3 Tage dauern wird, weil ich mir Zeit lassen werde. Ich möchte die Menschen und das Land sehen und hoffe auch zwischendurch wo übernachten zu dürfen.
Zurück in Salzburg werde ich am Montag AWOLNATION sehen und am Dienstag KOMMANDO ELEFANT. Mittwoch in einer Woche geht es dann mit dem Zug wieder nach Hause, aber nur um Stunden später wieder mit dem Zug zum nächsten Festival zu pendeln.
Mein einziger Wunsch, nicht zu Hause sein zu müssen. Freiheit zu spüren. Leben zu spüren.






Donnerstag, 1. August 2013

#63

WENN MAN ZU LANGE AUF DINGE STARRT

dann bewegen sie sich




 "Wir waren so hoch oben, wir warn schon drüber hinaus und unsere Tage vergehen, so als gäb es sie nicht..."

Meine Chefin hat mich eben angerufen. In meiner Whats App Gruppe fragen sie nach mir. Zwei Mannschaften. Die eine ist mir seit 5 Jahren vertraut, nein sogar länger. Es ist eine Art Hass-Liebe. Ich liebe sie und ich hasse sie, denn sie geben mir Halt und sind an so vielen verheulten Nächten schuld. Die Mannschaft meiner Chefin wäre völlig neu, doch würde ich es schaffen, dass ich von meiner alten Truppe loskomme, in der ich mich nie wirklich wohl gefühlt hatte und wo ich immer jemand anderes war?? Schaffe ich das?
Ich schüttle leicht meinen Kopf. Für mich kommt keine Mannschaft mehr in Frage. Wovon ich schreibe? 
Fußball <3
Fußball hat mir hunderte Mal das Herz gebrochen. Fußball hat mich hunderte Male lachen und weinen lassen. Fußball ist schuld an Sonnebränden, Muskelkater, Gehirnerschütterungen und kaputten Knien. Fußball ließ mich die Arme in den Himmel strecken und laut aufsschreien. Fußball zwang mich in die Knie und ließ mich ins Gras beissen. Fußball ließ mich wieder aufstehen und stellte mich meinen Feinden. 
Und nun war Fußball für mich gestorben. Ich hab nie gut Fußball gespielt, aber jetzt war es mir unmöglich geworden. 
Warum? Weil ich nicht will, dass jemand meine Narben sehen kann. 
Wie dumm kann ein Mädchen eigentlich sein? Achja stimmt - SO DUMM. 

Football, i have to leave you It's not your fault. It's my own fault.