Freitag, 1. Dezember 2017

#251

ICH HAB VERGESSEN WIE DU KÜSST

vergessen wo du wohnst


4. November vor 5 Jahren sind wir uns das erste Mal begegnet. Damals an der Bushaltestelle in der Innenstadt abend um halb neun. Das ist jetzt wirklich schon 5 Jahre her? Oder erst 5 Jahre? Ich habe das Zeitgefühl dafür verloren. Es ist nicht lang genug her um es zu vergessen und doch zu lange her, um sich noch danach sehnen zu können. 
Nach dem Konzert hast du sogar auf meiner Couch gepennt. Was heißt gepennt? Wir haben geredet bis 4 Uhr morgens. Michael Tschugnall...pff, peinlichstes erstes Konzert. Naja, mit Christina Stürmer konnte ich auch nicht mit vielen dagegen halten. 
Es hat Monate gedauert und viele Tränen, bis es zum ersten Kuss kam. Dieser Kuss...er war etwas besonderes. Jeder deiner Küsse. Vielleicht, weil sie so wenig waren. Der beste Küsser, der warst du. Und doch, der Geschmack deiner Lippen schwindet immer mehr und mehr. Das Gefühl wird weniger. Ich vermisse dich nicht mehr. Nur manchmal unsere gemeinsame Zeit vermisse ich. Du wirst immer einen Teil in meinem Herzen behalten. Auch wenn ich es war, die dich gar nicht reingelassen hast. Aber du warst schon zu tief drin. Zu viel. Zu intensiv. 
Und heute sitze ich alleine an dieser Bushaltestelle. Muss immer an dich denken, wen ich sie sehe. Sie hat sowas magisches. Jede Telefonzelle erinnert mich an dich. Jedes Mal, wenn ich in deine Stadt komme, erinnerte sie mich an dich. Jedes Stück davon. Es gibt so viele Ecken und Plätze in meiner Stadt, die mich an den Grazer erinnern. Immer noch. Manchmal einfach so. 
5 Jahre sind nicht genug. Doch irgendwann wird es 10 Jahre her sein, oder 15. Und mit jedem Jahr vergesse ich mehr von dir. Zuerst deine Adresse, dann deine Nummer, jetzt deine Lippen und irgendwann werde ich auch vergessen, wie deine Augen ausgesehen haben und deine Stimme geklungen hat. 
Die Bushaltestelle wird bleiben und sie wird mich immer ein bisschen an dich erinnern. 


Mittwoch, 29. November 2017

#250

HAND IN HAND

Ein Leben lang gemeinsam gegen die Wand


Ich hab so viel erlebt im Oktober und November, ich werde nun davon im Rückblick berichten:

Über ein dreiviertel Jahr hab ich auf diesen Tag hingefiebert. Die Karten waren binnen Minuten ausverkauft. Ein Glück, dass ich Kontakte hatte. Nicht auf dieses Konzert gehen zu können, hätte mir wahrlich weh getan. 
FÜNF FUCKING JAHRE ist es jetzt her, dass Kraftklub in meiner Stadt zu Gast war. Damals bin ich abends mit dem Bus hin. Abendkasse. Vorband verpasst. Sonntagskonzert. Tourabschluss. Es war genial. 
Dieses Mal zu Fuß hin. Vorverkauf Monate zuvor schon. Dienstagnacht. Tourauftakt. Es war wieder genial. 
In meinem Bauch machte sich eine Furcht breit, dass auch er da sein könnte. Doch war es Furcht oder irgendwie Hoffnung? Was es auch war, es wurde nicht bestätigt. 
Stattdessen war ein anderer Mann an meiner Seite. Einen den ich liebe. Der mich liebt. Und dem ganzen Kraftklubkonzert einen neuen Charakter gibt. Die Erinnerungen verblassen. 


Montag, 25. September 2017

#249

FOR ALL MY SORROW AND MY PAIN

a feeling so alone



Schon seltsam, wie sich die Zeit nicht zurückdrehen lässt, sie sich aber ständig wiederholen will. Du gewinnst, du verlierst. Du gewinnst wieder, und verlierst noch mehr. Du lernst aus Fehlern und machst neue - oder die gleichen, nur auf eine andere Art und Weise. Du beginnst am Ende neu, und kommst wieder an ein Ende. Alles was sich verändert ist die Zeit selbst, aber Situationen kommen und gehen. 
Mein Freundeskreis scheint auseinander zu brechen. In meiner Studienstadt habe ich selbst nach über drei Jahren noch keine Gruppe aufbauen können oder mich in eine integrieren können. Jedes Mal, wenn ich denke: "Jetzt ist es soweit. Jetzt habe ich 1, 2 Menschen gefunden mit denen ich unterwegs sein kann. Die sich mit mir treffen wollen. In Kontakt treten." Früher oder später, je nachdem, wie oft ich mich auf dieses später vertrösten lassen möchte, muss ich feststellen, dass diese Suche nach Freundschaften nicht auf Gegenseitigkeit beruht. 
Selbst Menschen, wo ich mir nicht mal im Schlaf erträumt hätte, dass sie sich von mir abwenden würden, machen eben genau dies. 
Ich tappe im Dunkeln. Ich erkenne meine Fehler nicht. Ich fühle mich einfach nur einsam. Einfach..., wenn es nur so einfach wäre. Mit dem Alter wird das Ganze nicht einfacher. Nur komplizierter. Ich lese meine Nachrichten neu. Reflektiere mich mein Verhalten. Versuche aufmerksam zu sein. Lasse mir was einfallen. Im Spiegel erkenne ich dann eine einsame und verzweifelte Person. Ich will doch gar keine neuen Freunde. Ich will nicht schon wieder Veränderungen. Ich will Beständigkeit. 
Je länger meine Gedanken dieses Thema behandeln, umso realer wird der Gedanke, dass sich zu mir einfach keine Freundschaft aufbauen lässt. Dass ich einfach nicht gut darin bin. Oder einfach ein Arsch. 
Und je mehr Platz dieser Gedanke in meinem Kopf braucht, desto mehr Angst bekomme ich vor der Zukunft. Angst vor mir selbst. Angst geliebte Menschen zu verlieren.   


Freitag, 14. Juli 2017

#248

SCHIESS DOCH WENN DU DICH TRAUST!

Schieß auf dieses hilflose Gefühl.


 Liebes Schicksal, 
ich bitte dich nicht oft um etwas, oder doch? Ich komme mit einer Bitte, einer einzigen Bitte. Tu mir den Gefallen und ändere endlich was. Ich fühl mich so hilflos und überfordert. Ich weiß nicht, mit der Aufgabe umzugehen. Wie denn auch? Finanziell und zeitlich eingeschränkt, irgendwann muss ich ja das Geld verdienen, das mir für diese Aufgabe fehlt. 
Dreh doch bitte einfach die Zeit zurück. Oder mach meinen besten Freund endlich wieder heile. Es würde mir schon reichen, keine Rückschläge mehr einbüßen zu müssen. Lich zu sehen. Hoffnung zu spüren. Nicht dauernd Angst...
Ja ja, ich weiß, im Leben wird dir nichts geschenkt. Und ich gönne jedem die Geschenke, die ihnen das Leben geben. Es gibt auch bestimmt schlimmeres. Aber ich fühl mich so allein gelassen. So enttäuscht. Als wäre ich an allem schuld. Bitte hilf mir.
Ich muss keine großen Turniere gehen oder perfekte Spins hinlegen können. Ich verzichte auch auf das Ausreiten. Aber bitte, bitte gib mir mein altes Pferd zurück.
Ja, den wahnsinnigen, buckelnden und sturen Bock, der sich vor jeder Kleinigkeit gefürchtet hat und trotzdem mein Fels in der Brandung ist.
Dieser Fels bröckelt, was soll ich denn nur ohne ihn machen? Was bin ich noch ohne ihn? 
 Ich treibe ab...

 
 

Montag, 10. Juli 2017

#247

LIFE FOR YOU IS SHADES OF GREY

Help me, help me find my way


Die Leier wiederholt sich. Und dabei ist sie so zäh, wie eh und jeh. Probleme sind da und gehen kaum weg, und wenn, dann nur mit viel Geduld. Doch wenn du die eine Ecke sauber bekommen hast, das eine Tischbein geschliffen ist und der Reifen geflickt ist, warten neue Probleme auf dich. Da ist noch Schmutz vor der Tür, den du kehren sollst, da ist der Stuhl, der seine Beine verliert und dass, das Rad zwei platte Reifen hatte, bemerkst du erst auf halber Strecke.
So geht es nun, seit gut zwei Jahren Ich trau dem Glück gar nicht mehr. Chancen tun sich auf und werden wieder geschlossen. Ja, da wäre dieser Job gewesen - für mich persönlich ein Traumjob. Für dich vielleicht nur ein fucking PR-Job. Und ich gebe zu, dass ich gar nicht damit gerechnet hätte, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Als die Möglichkeit aber zum Greifen nah ist, tut es besonders weh, wenn man dabei danebengreift und sich die Nase blutig schlägt. Natürlich könnte man sich mit so Standardsprüchen über das eigene Potential und die Unschlagbarkeit der Konkurrenz zufrieden geben - aber wem hilft das schon? Hilft es mir, wenn ich nebenbei im nächsten Praktikum versaure, wo ich mein angebliches Potential nicht nützen kann? 

Ich bin es so satt, und dass ich an dieser Situation selbst schuld bin, macht es für mich nicht direkt einfacher.
Welcome to my fucking, fucking life. 



Samstag, 15. April 2017

#246

I'M SELLING MY SOUL

I am a bitch of a company



Seit Wochen arbeite ich an einem Projekt. Eine Benefizveranstaltung zu Pferd. Am Montag ist es endlich so weit. Ich kann nicht schlafen. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Abwechselnd erlebe ich Gefühle von absoluter Motivation und Ehrgeiz bis hin zu völligem Zusammenbruch. Das hat leider auch sehr viel mit meinen Mitmenschen zu tun. Während die einen mein Vorhaben sehr gut finden und mir Mut zusprechen, sind dann so Menschen wie meine Mutter und mein Vater. Meine Mutter jammert seit Tagen, dass mir das doch alles viel zu viel Arbeit ist und ich so schlecht aussähe. Ich will nicht sagen, dass sie mich nicht unterstützt. Sie hilft so sie kann. Aber diese Sprüche sind wirklich demotivierend. In meinem Kopf hämmert es seit Tagen "Versager! Versager! Versager! Versager!" Und schön langsam beginne ich wieder daran zu glauben. 
Mein Vater fragt ständig nach dem Nutzen - beziehungsweise soll ich mir vom Spendengeld etwas mehr nehmen, als ich für das Material brauche. Immerhin soll es MIR ja auch was bringen. Nach meinem persönlichen Nutzen und der Freude dabei, fragt er mich gar nicht.
So ein Verhalten ist anstrengend. Auch wenn ich weiß, dasss sie es nicht besser wissen, tut es irgendwann weh. Ich hab nicht immer die Kraft, diese Aussagen nicht ernst zu nehmen. Auch wenn ich es versuche, nicht mehr an mich heran zu lassen. Doch der Schlaf fehlt...der Schlaf fehlt...


Sonntag, 19. Februar 2017

#245

ZAPPZERAPP

schlafi-schlafi


Heute vor einem Jahr warst du noch ein Teil dieses Lebens. Heute vor einem Jahr wusste keiner von uns was uns erwarten würde und wie hart das sein würde. Du am allerwenigsten. 

 

Mittwoch, 8. Februar 2017

#244

I CAN'T GET THESE MEMORIES OUT OF MY MIND

 And some kind of madness has started to evolve 

 


Über 2000 Kilometer trennen mich momentan von meinem Zuhause. Im südlichsten Süden von Spanien. Und eines ist mir heute klar geworden. Egal, wie weit ich von zu Hause weg bin. Egal wieviel Zeit vergeht. Egal wie sehr ich meinen Lieblingspiefke liebe. Du wirst verdammt nochmal immer ein Teil in meinem innersten Herzen sein. Versunken im tiefsten Punkt meines Ozeans. Wie lange ist die Geschichte mit dem Grazer jetzt her? Vier Jahre. Wie lange ist die Geschichte endgültig zu Ende? Drei Jahre. Warum um Gottes Willen, kannst du nicht einfach aus meinem Gedächtnis verschwinden? Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an dich denke, und wenn ich es doch eine Zeit lang schaffe, nicht an dich denken zu müssen, so läufst du mir mit Sicherheit wieder irgendwo über den Weg. Sei es in einem Einkaufszentrum, auf einem Konzert oder ganz einfach in meiner Facebook-Erinnerung. So leicht es mir fällt, von anderen Menschen alles zu löschen, was mich an sie erinnert, so schwer fällt es bei mir. Vielleicht weil ich auch nicht so viel Macht habe, eine ganze Buslinie auszurotten. Ich kann dem Radiosender auch nicht verbieten deine Lieblingsband zu spielen. Manchmal überfällt es mich auch ganz einfach.
Eine simple Situation. Ich kassiere bei einem Gast und plötzlich durchfährt es mich wie ein Blitz. Ich rieche dich, ich kann mich an eine wunderbar weichen Haare erinnern und an deine starken Arme. An deine Küsse. An deine Umarmungen. An deine wunderschönen Augen. Diese Augen... Alles ist wieder da. Schnaps - da hilft nur Schnaps. 
Es hilft vielleicht auch nicht gerade, dass ich schon wieder Muse höre. Oh mein Gott, die Bridge in Madness ab Minute drei ist aber auch zum in die Knie gehen. Mein Stresspegel steigt. Ich will irgendwie alles zerfetzen um eine Zeitmaschine zu bauen. Diese Unmöglichkeit, dich mich aufhält, ist einfach nur so schwer zu ertragen. Ich glaub ich liebe den Lieblingspiefke und vielleicht ist er der eine. Aber Bullshit! Solltest der Grazer irgendwann wieder vor meiner Tür stehen und mir sagen, er ist wieder single und will mich zurück, ich würde wahrscheinlich alles liegen und stehen lassen, um ihm zu folgen. Und das macht mir auffallend viel Angst. So sehr, dass ich jetzt unbedingt eine Zigarette für meine Nerven brauche...rauchen am Balkon bei 15 Grad Celcius im Februar - verrückte Welt.