Dienstag, 19. Februar 2013

#26

"DIE NACHT IST SO KALT, 

dass der Atem Comics schreibt!"








Ich sitze in meinem Bett, Schneidersitz, nur schwach merke ich, dass meine Beine bereits taub werden und in meinen Zehen es bereits so ungemütlich zu kribbeln beginnt. Stur starre ich gegen die weiße Wand mir gegenüber. Diese Woche bin ich ganz allein in der Wohnung, meine beiden Mitbewohnerinnen haben Ferien. Sie sind irgendwo in den Bergen Ski fahren und in Tiefen der Wüste um braun zu werden. Ich bin völlig alleine hier. Hier zwischen diesen kahlen, kalten Mauern. 
Als würden tausend Nadeln auf einmal in mich einstechen, in jede Pore meines Körpers, überall, zucke ich zusammen. Bilder in meinem Kopf. Dieser kalte, leere Raum in meinem Kopf, der sich da drin breit gemacht hatte und nicht nur einmal mir versucht hat das Leben schwer zu machen. 
So auch vor wenigen Tage, ich erinnere mich daran, als wäre es ein Traum gewesen.
 Unwirklich. Verschwommen. Beängstigend. Und doch so nah, so wirklich, so angreifbar. 
Ich laufe, und laufe, und laufe, und laufe...davon. Doch ich habe längst bemerkt, je schneller ich laufe, desto eher holt es mich ein. Ich habe versucht den Weg abzukürzen, bin über Wiesen und Felder gelaufen, über Wurzeln gesprungen und habe mich an dichten Bäumen vorbeigezwängt. Es war mir fast so, als wollten sie mich aufhalten. Festhalten. Es sollte mich einholen. Es sollte mich zu fassen kriegen. Es sollte MICH kriegen.
Nur WAS? Was war es, welches Unwesen trieb hier Schabernack mit mir? Warum war ich so entsetzt, so außer mir? 
Ich atmete gepresst durch den Mund und rang gleichzeitig nach Luft. Die Nacht war so bitterkalt, dass mein warmer, heißer Atem die Luft entzweischnitt. Ich hörte mich selber, wie ich angestrengt aufstöhnt und das Gleichgewicht nicht mehr halten konnte.
Meine Füße, sie waren so kalt. Von außen her drang die Nässe hinein, dass ich glauben konnte ich hätte Eiszapfen in den Schuhen. Meine Hände, sie waren steif gefroren, doch waren sie noch nicht blau, nein feuerrot. Der Atem auf meiner Haut schmerzte, es tat so weh...im Kopf...im Herzen...in meiner Seele. 
Erschöpft stützte ich mich mit den Händen im Schnee ab. Ich war völlig durchnässt und schmutzig. Nicht nur meine Klamotten, nein auch innerlich fühlte ich mich so. Nun weiß ich es nicht, war es der Schnee der unaufhörlich von oben herabfiel, der mir den Eindruck vermittelte, oder ob es wirklich so war, dass es auf mir herunter immer schneien wird. 
Nein, das wollte ich nicht glauben. 
Ächzend richtete ich mich wieder auf. Meine Glieder schmerzten.
Ich war völlig alleine, hier draußen in der Dunkelheit. Im Schnee. In der Kälte
Schutzsuchend sah ich mich schon fast panisch um. Doch da war niemand. Ich war ein Schatten meiner Selbst als ich merkte, dass ichaufgehört habe zu atmen. Wie ein Ertrinkender schnappte ich nach Luft. Nach Liebe. Nach Zufriedenheit.
Es dauerte Minuten, bis ich mich wieder beruhigen konnte, bis ich die Luft wieder in regelmäßigen Zügen durch die Zähne pfeifen lassen konnte. Bis ich wieder klar sah...bis ich wieder stark genug war.
 
Ich war völlig alleine hier, zwischen diesen vier kahlen Wänden und würde ich es nicht besser wissen, so würde ich behaupten, es schneit durchs Fenster in mein Bett.
 In meine Welt. In mein Leben. 
Doch dann schließe ich die Augen und erinnere mich daran, was du zu mir gesagt hattest, bevor ich den Wettlauf gegen mich selber gelaufen bin. Den ich nur verlieren konnte, weil ich ihn immerzu verloren hatte. 

"Möglich, dass es an dir liegt. Aber es ist besser, wir sind nicht ganz dicht und sind wir selbst,
anstatt einer der 'normalen' und haben ein langweiliges Leben!"


Sonntag, 17. Februar 2013

#25

DIE WAHRHEIT

sie klebt in meinem mund


Es wird Zeit für ein Gedicht:


Stolz  

Der Stolz
soll wohl getragen,
dessen Holz
in diesen Tagen,
verdorrt
in Einsamkeit.
Bloß ein Mord
in Gemeinsamkeit.
Das Wort
ist wohl schmerzend,
mit ihm hinfort,
dem weinenden Herzen.
Gebrochen das Glas.
Verloren die Welt.
Von innen er fraß.
Das Ende gefällt.
Und doch,
der Stolz
soll wohl getragen sein.





 

Donnerstag, 14. Februar 2013

#24

AUF EINMAL FEHLT DAS LICHT

und die Wärme ist weg.





Es ist aus und vorbei...Schluss mit Lustig....oder so.
Gestern habe ich mich mit G. abends auf einen Kaffee getroffen. Naja, eher auf einen Kakao. Es war einfach wunderschön. Wir konnten, nach anfänglicher Scheu, wirklich offen sprechen. Komischerweise vertraute ich ihm vom ersten Moment an. Ich denke, ich habe schon einmal von ihm geschrieben. Er strahlt diese Ruhe aus. Dieses Wissen. Ich meine, dieser Mann hat mich analysiert, in den ersten 5 Minuten, in denen wir damals am Konzert gesprochen haben. 
Er erklärte mir gestern das folgend. Dass er mit mir zu flirten begonnen hat, in dem er zu mir rüber sah und ich erwiderte diesen Blick mit einem Lächeln. Als ich dann später zu ihm herüber kam, schien das den Glauben zu erwecken, dass ich mehr von ihm möchte. Laut seinen Aussagen hatte ich diese Aura, sprach offen und ehrlich und trotzdem war da diese Naivität, die mich umgab. Nach fünf Minuten aber merkte er, dass ich gar nichts weiteres von ihm wollte, sondern dass das ganz einfach meine Art war mit Menschen umzugehen. 
Ich war wirklich erstaunt, wie er über mich sprach...vor allem weil er Recht hatte. Besser konnte man mich fast nicht beschreiben, wenn man die negativen Aspekte weglassen wollte. 
Wir redeten auch viel über Beziehungen. Über seine Beziehung...und über meine Beziehung. 
Ich fand das sehr spannend und vor allem auch sehr befreiend. Jetzt, da meine scheinbar beste Freundin sich von mir abgewandt hat, hatte ich keinen mit dem ich darüber sprechen konnte und wollte. Bei G. war das gar nicht schwer, darüber zu sprechen, darüber nachzudenken. 
Wir hatten zwei wundervolle Stunden, in denen ich wieder das Gefühl bekam, dass mir jemand zuhörte und mich jemand ernst nahm. Mich, meine Wenigkeit mit meinen Gefühlen.
Dann aber überschlugen sich die Ereignisse...
Als wir uns trennten, holte ich wieder mein Handy raus und stellte überrascht fest, dass ich elf Anrufe in Abwesenheit hatte.
 "Bitte lass es nicht er sein.."
Ich ertappte mich bei diesem ersten Gedanken. Und doch er war es, mein Freund. Er kam nach Salzburg um mich zu überraschen, rechnete aber nicht damit, dass ich mit G. solange unterwegs war. 
Er war ziemlich sauer, ziemlich frustriert, sehr enttäuscht. Und ich hielt es nicht mehr aus. 
So kann das doch nicht funktionieren??
Ich wollte die Beziehung mit ihm beenden. Er weinte, ich weinte, es war alles so, so sinnlos. So unecht. Doch zum Schluss, schliefen wir nebeneinander ein, ich solle nochmal einige Tage nachdenken und mich dann bei ihm melden. Es tut so weh, zu wissen dass ich ihm das Herz zerfetze. Doch was ist da noch? Eines....nichts. 






T H E M A W E C H S E L :
Ich wurde getagged von HOANG QUYNH

1. WIE DEFINIERST DU GLÜCK?
Glück ist etwas, das man sich aussuchen kann. Das Glück liegt auf der Straße, für jedermann zugänglich, nur die meisten können es nicht sehen. Natürlich kanns sein, dass es ziemlich schwer zu entdecken ist und manchmal zeigt es sich gar nicht. Doch jeder von uns könnte glücklich sein, wenn er oder sie will. Manchmal hat man besonders viel Glück. wenn jemand bewusst etwas sehr Schönes oder sehr Gutes passiert. 
Glück ist etwas kostbares und irgend ein Genie hat mal gemeint, dass Glück das Einzige ist, das mehr wird, wenn man es teilt. 
Und das stimmt!
 
2. WAS WÜRDEST DU SPONTAN SAGEN: VERGANGENHEIT, GEGENWART oder ZUKUNFT?
nichts von all dem. Ich mag meine Vergangenheit nicht, komme mit der Gegenwart nicht klar und weiß nicht, was die Zukunft bringen soll. 
Vielleicht lebe ich nur für den wirklichen Moment. 
 
3. WORÜBER REGST DU DICH OFT AUF?
Leute auf Konzerten, die nichts besseres zu tun haben, als sich zu unterhalten. 
Ich meine, Hallo?? Da vorne spielt ne geile Band, da kann ich mich doch nicht darüber unterhalten, was ich heute Mittag in mich reingestopft habe?!

4. IN WELCHEN JAHR WÜRDEST DU (NOCHMAL) LEBEN WOLLEN UND WARUM?
Nicht in einem bestimmten Jahr, aber in einem bestimmten Sommer. 
Sommer 2010 <3
Hab da das dritte Mal bei uns am Hof gearbeitet und es war der Hammer. 
Hatte einige Tage den Hof für mich alleine, sprich musste das Ganze alleine managen, die Pferde bewegen, die Ställe sauber halten, die Pferde füttern etc...
Es war einfach wahnsinnig toll und ich habe jede Menge gelernt. 
Vor allem auch fürs Leben. 
  
5. VOR WAS HAST DU ZURZEIT (AM MEISTEN) ANGST?
Eine falsche Entscheidung zu treffen...

Danke Hoang Quynh für die lieben Fragen <3
Ich werd die nächsten Tage auch jemanden taggen, dazu muss ich aber erst den Kopf frei bekommen...




   


Montag, 11. Februar 2013

#23

DAS HIER IST KUNST

mindestens in 1ooo Jahren...

 

 

Wir wollten die Freiheit der Welt. Wir wollten die Freiheit der Welt. Wir wollten die Freiheit der Welt. 
Freiheit...was soll das bedeuten? Wann sind wir wirklich frei? Bin ich frei, wenn ich mich doch immer von denen da draußen verprügeln lassen muss? Grenzen seelische Schmerzen jemanden ein? Sperrt mich Liebe ein? Denn wenn ja, muss ich ihn verlassen. Nimmt einen der Schlussstrich einer Freundschaft die Freiheit, die man gemeinsam verspürt hatte?
Ich weiß es nicht...und doch sehne ich mich nach der Freiheit. 


Es gab oder gibt da einen Freund für mich, immer wenn ich mit ihm zusammen war, spürte ich Freiheit. Völlige Losgelassenheit. Vielleicht war das so, weil ich ihm was vorspielen wollte. Vielleicht war es aber so, weil ich mich bei ihm nie verstellen musste?
Wir haben uns so kennengelernt, wie es im Bilderbuche steht. 


Meine Wenigkeit steht abends unter einer Laterne an der Bushaltestelle, wartend auf den Bus der mich zu einem Konzert von Kraftklub bringen sollte. Ungeduldig tigerte ich zwischen dem Schaufenster und der Laterne hin und her. Immer wieder runzelte ich die Stirn, wenn ich mir ansah was sich da hinter dem Schaufenster befand. Viele kleine Unwichtigkeiten, wie zum Beispiel ein kleiner dicker Engel mit einer Glitzerschleife, die heilige Maria und ein Bild von einem röhrenden Hirsch. Wie nannte man so was? Antiquitätenladen? Wer brauchte all diesen Schnick Schnack? Hatte er doch nur die Aufgabe einen Wall zu bauen, hinter dem man sich verstecken konnte. Doch hinterlistig lässt dich dieser ganze Glitzer und das viele Gold erblinden, lässt dich vergessen was es eigentlich heißt etwas zu lieben. Wahrscheinlich waren sie nur Lückenfüller für etwas Verlorengegangenes...
Mitten in diesem Gedankenfluss bemerkte ich die Blicke von ihm. 
Er stand auch schon eine Weile an der Bushaltestelle und ich rätselte kurz, ob er auch etwa in Rockhouse fahren würde. Doch war es nicht ein bisschen unpraktisch dort in Jogginghose aufzukreuzen? Zumindest konnte ich mir es nicht sehr bequem vorstellen in der breiten Masse in einer Jogginghose zu tanzen. Außerdem schrieben wir bereits November und ein eisiger Wind ließ die Mauern in der Stadt bereits erkalten. 
Doch ich kümmerte mich nicht weiter in Gedanken um ihn. 
Wieder wechselte ich vom Schaufenster zur Laterne und las zum bestimmt schon tausendsten Mal wann der Bus kommen sollte, als mich eine leise Stimme aus den Gedanken riss. Ich sah auf und sah ihm ins Gesicht. Er lächelte schüchtern. 
Oh mein nicht vorhandener Gott, er lächelte so extrem schüchtern, dass man ihn am liebsten in eine Decke wickeln möchte und beschützen vor all den bösen Monstern da draußen in der Welt. Doch gleichzeitig hatte er ein selbstbewusstes und starkes Auftreten, so als wisse er ganz genau was er wolle...und dabei sah er mich an. 
Ich lächelte zurück, strich mir eine rote Strähne aus dem Gesicht und antwortete ihm. Er wollte wissen, wohin es zum Rockhouse ging, darum lud ich ihn ein, dass er mit mir kommen konnte, wenn er wolle. 
Ich erfuhr, dass auch er allein unterwegs zum Konzert war, so wie ich. Wobei jetzt war keiner mehr von uns alleine. 
Wir hatten eine wirklich tolle Nacht. Das Konzert war grandios, das Bier schmeckte wunderbar und es war so leicht und einfach mit ihm. Eigentlich sollte er mit dem Zug um 2:00 Uhr weiter nach Kufstein fahren. Das hätte bedeutet eine Wartezeit über vier Stunden in der Kälte, im Dunkeln und vor allem im Regen, also haderte ich nicht lange und lud ihn ein auf meinem Sofa zu übernachten. Er lächelte und in seinen Augen konnte ich genau lesen, dass er gehofft hatte, dass ich ihn das fragte.
Kurz nach Mitternacht lag ich in meinem Bett, er auf dem Sofa und wir redeten in die Dunkelheit hinein. Über alles...über Gott, über die Welt, über Freunde, über Schule und hauptsächlich über Musik. Irgendwann um vier Uhr bin ich endlich eingeschlafen. 


Das war der Beginn einer wirklich schönen Freundschaft...zumindest denke ich das. 
Und gestern haben wir uns gestritten, wegen einer Nichtigkeit, wenn man es denn überhaupt einen Streit nennen kann. 
Und ich stellte mir erstmals die Frage, ob er in mich verliebt ist?
Denn wenn er verliebt sei, würde das höchstwahrscheinlich das Ende einer Freundschaft bedeuten...das Ende einer Freundschaft, die erst vor Kurzem begonnen hatte. Eine Freundschaft, die ich im Moment so bitte brauche. Einen Menschen, den ich so notwendig brauche, weil ich mit ihm reden kann. Nicht nur über Musik, sondern auch übers Leben, soweit man das so beurteilen kann. 
Ich habe Angst...schon wieder einen Freund zu verlieren. Kann es wirklich so sein, dass eine Freundschaft nichts weiter ist, als eine Hand voll Sand? Der regelmäßig und zeitgerecht, wie eine Sanduhr, zwischen deinen Fingern verrinnt und du hast keine Möglichkeit daran etwas zu ändern? Wie hält man schon Sand fest? Genau....gar nicht....
Und ich stellte mir erstmals die Frage, ob ICH in ihn verliebt bin?


Dienstag, 5. Februar 2013

#22

WAHR IST, WAS WAHR IST

Dass das was war nicht mehr da ist...

 

 

Ich komme gerade aus der Stadt. Diese graue Stadt macht mich an diesen Tagen sowas von fertig. Sie kann mich mal. Sie kann mir mal den Buckel runterrutschen. Sie kann mich mal kreuzweise. Kann sie mich nicht mal alleine lassen? Nein, überall wo ich hinsehe, stehen graue Mauern, stinkende Autos rasen durch die Straßen, wütende Menschen, wütende Menschen, wütende Menschen... und dazwischen ein trauriges Gesicht.... m e i n e s. 
Die Menschen, sie starren mit finsteren Blick gerade aus. Sie starren mich an, als wollten sie versuchen mit ihren Fratzen mir das Antlitz vom Fleisch zu reißen. Das Geräusch von Leinenstoff, dass man mit Gewalt in der Mitte auseinanderreißt dringt in meine Ohren. Ich bringe es in Verbindung mit meinem Gesicht, das jemand versucht herunterzureißen. Es würde weh tun. Nein es würde schmerzen, so sehr als ob man dir ein Glied entreisst. Doch dahinter würde ein zweites Gesicht lauern. Ein Tiger, der mit fletschenden Zähnen ihnen entgegenspringen wolle. Diesen wütenden wütenden Menschen. Plötzlich würden sie mir nicht mehr finster entgegenstarren, weil ich versuche ihnen mit einem Lächeln zu begegnen. Nein, nein, sie würden erstarren. Angst würde sich in ihrem Gesicht abzeichnen, lähmende Angst, die sie daran hindert sich auf den Fersen umzudrehen und um ihr wertloses Leben zu laufen. 
Der Tiger in mir, diese Panther, er wartet nur darauf, dass er einen dieser finsteren Gestalten, in dieser grauen, grauen Stadt das Garaus machen kann. 
Mörder? Nein, ich würde es Notwehr nennen. Denn sie sind Gift für meine Seele. Für mein Leben. Für mein Selbstbewusstsein. Für meine Gedanken. Sie sind Gift. Sie sind Gift für sich selbst. Doch das bemerken sie nicht. Und wenn sie es doch merken, dann war es längst zu spät. Dann war es vielleicht nicht mein Tiger, doch bestimmt eine andere Bestie, die sie zu Boden reißt und sie unter Schmerzenschreie und Todesangst tötet. Ihr Leben abtötet, wie einen lästigen Parasiten. Erst am Ende aller Dinge werden diese wütenden Menschen merken, dass sie sich selbst zu Boden reißen werden. Sie selbst. Sie sind Gift für sich und andere. So wie ich Gift bin für mich und andere. 

Ich wende meinen Kopf weg vom Busfenster, lehne ihn stattdessen dagegen und schließe kurz die Augen.
Er war heute Mittag keiner dieser wütenden Menschen, die sich dort draußen auf der Straße tummeln. 
Ganz und gar nicht, denn er strahlte diese Ruhe aus. Diese unendliche Ruhe in seinen Augen, die mich faszinierte. Mein Herz klopfte wie wild, bei dem Gedanken, dass sich jetzt ein fremder Mensch zu mir setzen würde. Fremd? Ich habe ihn doch nur auf einen Konzert getroffen und er hat mich gesehen. Er hat mich angesehen und mich angelächelt, woraufhin ich ihn angesprochen hatte. Und heute waren wir beide in der Stadt auf eine Tasse Kaffee verabredet...und es war schön. Wir haben uns besschnuppert und gegenseitig versucht uns kennen zu lernen. Er war sehr höflich und er war sehr ruhig. Er war so ruhig, während ich mit den Händen zitterte. Doch seine Ruhe beruhigte mich und ich wusste, wir könnten Freunde werden. 

Ein Lächeln huscht mir über die Lippen, langsam kommt wieder die Sonne durch und blendet mich durchs Busfenster. Wenn ich doch endlich wegkäme aus dieser Stadt. Ganz weit weg von hier. Wenn ich doch auch nur so wäre, wie er es ist. Mit dieser Ruhe in den Augen dem Leben entgegenlachen könnte. Dann wäre dieser Tiger in mir, vielleicht auch ein treuer, mutiger Begleiter, und nicht diese Bestie, die stets versucht mich mit seinen scharfen Zähnen in abertausenden Stücken zu fetzen.



Sonntag, 3. Februar 2013

#21

"UND WARUM HAST DU UNS JETZT WIRKLICH ANGESPROCHEN?" 

"Hmm...keine Ahnung, warum nicht? Ihr habt sympathisch ausgesehen!"


Das Wasser prasselt auf meinen Körper. Es tropft von meinen roten Haaren herunter, läuft mir in den Mund und verfängt sich in meinen Wimpern. Langsam löst sich die schwarze Farbe um meinen Augen. Langsam erwacht mein Körper wieder. Langsam lässt die ganze Anspannung der letzten Tage wieder nach. Es war wirklich eine sehr ereignisreiche Woche für mich. 
Und das obwohl ich eigentlich nur auf Konzerten war, doch jedes einzelne war der Hammer für sich...in sich. 
Mein Highlight war ziemlich sicher AWOLNATION. Eine doch recht bekannte Band aus den USA, die hier bei uns im kleinen Salzburg gespielt haben. Im Rockhouse, das wenn man es mit den größeren Hallen vergleichen will, eine Lächerlichkeit ist. Doch genau dieser wenige Platz, machte es möglich dass man sich nicht wie ein Fremder in einer überwältigenden Masse vorkam. 
Ich ging ja leider, nachdem mich meine "beste Freundin" eiskalt hängen gelassen hat, alleine hin und es war sooo genial! Ein fremder, junger Mann hob mich bei einem Lied, ganz selbstverständlich auf seine Schultern. Das war ein Gefühl...unbeschreiblich!
Die Nacht danach war dann noch lange und ereignisreich und einfach wunder- wunder- wundertoll!









AXEL FREUD





Für Freitag hatte ich Konzertkarten gewonnen für ein Konzert mit zwei doch recht unbekannten, österreichischen Bands. THE HELMUT BERGERS mit ihren eingeladenen Support FREUD. 









FRONTMAN THE HELMUT BERGERS



Das Highlight des Konzertes war sicherlich zuerst einmal, dass ein wirklich guter Freund, den ich sehr gerne habe, mitgekommen ist und dass der Schauspieler Helmut Berger plötzlich auf der Bühne stand und die Hosen runtergelassen hat. 







Während den Konzert ist mir schon ein Mann aufgefallen mit seiner Freundin und nach dem Konzert konnte ich es nicht lassen und hab die beiden einfach angequatscht. 
Wir sind dann zu viert auf ein Bier und es war eine sehr gemütliche Runde. Nicht zuletzt hab ich, als ich mir ein Poster von den Bergers kaufen wollte, den Sänger von Freud getroffen, mit dem ich während seines Auftrittes getanzt habe. Ich habe mich mit ihm köstlich amüsiert und konnte eine CD von ihnen runterhandeln, dazu mit Autogramm und einem Smiley. Wobei er dann von mir auch noch Vorwürfe an den Kopf bekommen hat, dass er zwar singen könne, aber in Smileys zeichnen gänzlich versagen würde!
 Nach einem halben Marathon zum Bahnhof um zwei Uhr morgens, war ich dann völlig fertig. 




Am Samstag sind wir dann abermals ins Rockhouse, denn der Bandcontest "local hereos" stand an und ein Freund von mir spielte in einer dieser teilnehmenden Bands (CHEMICAL CANCER) mit und die wollte ich mir nicht entgehen lassen. Ich war zwar von Mittwoch und Freitag noch völlig am Ende, denn das Bier floss an beiden Abenden nicht zu knapp, aber es war im Großen und Ganzen ein schöner Abend. 

Vor allem habe ich den Mann und seine Freundin wieder getroffen. Ich hab mich mit ihm wieder kurz unterhalten und er meinte dann so: 
"Und warum hast du uns jetzt wirklich angesprochen? Ich meine, das musste doch einen Grund gehabt haben?"
Überrascht sah ich ihn an und musste erst selbst mal überlegen. Ja warum?
"Ich habe keine Ahnung...warum denn nicht? Ihr habt einfach einen sehr sympathischen Eindruck gemacht!"

Er schenkte mir ein Lächeln, wofür es sich an diesem Tag schon wieder ausgezahlt hatte wach zu werden.
Das Gespräch endete damit, dass er mich für Dienstag auf einen Kaffee eingeladen hat. Wir haben aber keine Nummern oder ähnliches ausgetauscht, sprich wir treffen uns dort oder eben nicht. Was ich sehr schön fand. Außerdem ist er Kabarettist und hat mich auch für einen Kabarettabend am 28.2. eingeladen, auf den ich mich jetzt schon sehr freue. 

Es ist schön, wenn man einfach nette Leute kennen lernen kann. 
Es ist einfach schön, an solchen Momenten das Leben zu spüren. <3

Und eine Dusche nach diesen durchtanzten Nächten, ist wohl das Beste, das dir passieren kann!!