Dienstag, 23. Juli 2013

#58

DIE ANGST ZU ENTTÄUSCHEN UND ZU VERSAGEN

treibt dich in ihr Regiment

 




 Die rote Brücke ist wie ein Schrei in der Landschaft, der zuerst grell und laut scheint, dann aber kläglich in seiner Umgebung versumpft. Die Brücke, sie gehört hier her, doch sie passt hier nicht rein. Heute früh stand ein Mädchen mit ihrem Hund auf dieser schmalen Brücke und blickte ins Wasser. Man konnte den Grund des Flusses nicht erkennen, denn das Wasser war beinahe schon schwarz. Es war schwarz, dreckig und eklig, und doch trug es in sich diese Schönheit. Der Fluss lief so sanft vor sich hin, trug Blätter mit sich weiter in seine Richtung. Das Mädchen sah einer Feder hinterher, die sie zuvor am Weg gefunden hatte und ins Wasser fallen ließ. Es war eine weiße, weiche Entenfeder. Sie ließ sie einafch aus ihrer Hand fallen und starrte ihr hinterher. Minutenlang. Selbst als die Feder schon längst nicht mehr zu sehen war, sah sie ihr hinterher. C l i v e stand wieder neben ihr, doch er sagte nichts. Aber er wollte sie auch nicht mit ihren Gedanken alleine lassen. Seine Hand suchte den Weg nach ihrer Hand. Jedoch als sie seine Fingerspitzen auf ihrem Handrücken spürte, zog sie ihre Hand blitzschnell weg und steckte sie in ihre Jackentasche. Den Blick gen den Boden gesenkt ging sie jetzt eiligst an ihm vorbei, der Hund sprang freudig neben ihr her. Freute sich darüber, dass sie endlich weitergingen. 
C l i v e ging ihr hinterher. Er hatte heute nichts zu sagen, denn das Mädchen redete heute mich sich selbst. Wurde geplagt von Selbstzweifel und Selbsthass. Heute braucht C l i v e da nicht nachhelfen. Heute machte sie sich alleine fertig. 


"Und in welchem Schulfach warst du besonders?"
"Falsche Frage um mich kennen zu lernen - in keinem."

"Ja, wir sind eben sehr begehrt."
"Na, wenn ihr heute so begehrt seit, dann kann ich jetzt eh endlich schlafen und brauch dir nicht mehr schreiben."
"Eigentlich schon, ja." [...] "Fräulein?"

"Ich habe meinen Trip jetzt fest geplant."
"Als ob du das alleine schaffen kannst."

"Und mit welchen Fahrrad fährst du?"
"Na, mit meinem."
"Das ist nicht dein Ernst oder?"

"Ich weiß, fragen ist zwecklos, hast du trotzdem Lust mit mir was zu unternehmen?"
"Ich habe keine Zeit."
"Ok."

"Ich denke, jene Menschen die kaum Freunde haben, sind am meisten davon betroffen."
"Mhm...da hast du wahrscheinlich recht."

"Hey wie geht es dir? Darf ich mal vorbeikommen, hätte gerne wieder mal eine Reitstunde bei dir"

"...Gesehen um 13:44 - keine Antwort"

"Leute, am Freitag wäre jenes und dieses Event - wenn ihr Lust habt könnt ihr zuerst bei mir vorbeikommen und dann gehen wir da gemeinsam hin?"
Gesehen von 7 Leute - keine Antwort. 


NICHT ZU FRAGEN KANN DIE ANTWORT SEIN...
ich hab es satt.




 

2 Kommentare:

  1. Wäre ich bei dir, würde ich Zeit mit dir verbringen. Ich würde dir die AUfmerksamkeit schenken, die du verdienst. Wieso sehen diese Menschen nicht, dass du soviel mehr wert bist? Wieso sehen sie nicht, wie wundervoll du bist? Das macht mich traurig. Pass auf dich auf, irgendwann wird dieses Leben leben sein, ganz sicher.

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  2. Ich kann herauslesen wie einsam Du Dich gerade fühlen musst und das macht mich sehr betroffen.
    Wie traurig, dass Deine Mitmenschen nicht an Dich glauben. Dass sie Dich so wenig schätzen.
    Du solltest niemandem gestatten, so mit Dir umzugehen. Und Du solltest Dich auch selbst nicht quälen - das tun die Anderen schon. Heißt: DU musst Dir Gutes tun.

    Ich glaube an Dich und bin, ehrlich gesagt, sehr froh, dass Du diesen Blog hast und die Möglichkeit hast, auf so viele liebe Menschen in dieser Welt zu stoßen.

    Fühl Dich gedrückt,
    Pancake

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