Mittwoch, 17. Juli 2013

#54

I TOLD YOU I WAS NOTHING BUT A HEARTBEAT



Ich wache auf. Mein Zimmer ist wie ein finsteres Loch in dem es unangenehm riecht. Ich sollte wieder mal aufräumen - schießt es mir durch den Kopf. 
Meine linke Hand bahnt sich einen weg unter der Decke hervor, die Wunde streift an der Decke und ich zucke zusammen. Trotzdem suche ich nach meinem Handy.  4:30 Uhr. Ich höre mich selber fluchen, eine Stunde noch bis ich bereits aufstehen muss. 
Am Display blinkt der kleine Briefumschlag. Ich starre es an, wünsche mir es würde aufhören zu blinken und denke darüber nach die SMS nicht zu öffnen. Ich ahnte bereits von wem sie sein könnte. 
Trotzdem öffnete ich sie:

R: "Soll ich dir etwas verraten?"
"Ja, bitte."
"Wirklich?"
"Ja komm schon, nun sag endlich."
"Ich erzähle es dir nur, wenn ich dazu Lust habe :P"
"Jaaa...und du HAST Lust dazu es mir zu erzählen. Sehr sogar, ich weiß das. ;)"
"Na gut, du hast mich erwischt. Ich wollte dir nur sagen, dass ich mich schon auf Freitag freue :)"

In diesem letzten Moment stehe ich gerade in einer Pferdebox. Des Zimmer, das mir mehr als unangenehm war, wurde getauscht gegen eine stinkende Pferdebox, dessen Geruch mich so vertraut war, dass ich mich jedes Mal wie zu Hause fühlte. Ich musste grinsen, als ich diese letzte SMS von ihm gelesen hatte. Ich stand da mit meiner Mistgabel, die aufgehende Sonne wärmte liebevoll mein Gesicht und ich musste grinsen, weil ich mich freute. Ich hab mich gefreut, dass er sich auf mich freut. Oder zumindest darauf, dass wir uns sehen werden. 
Ein ungeduldiges Schnauben riss mich aus meinen Gedanken, mir war gar nicht aufgefallen, dass ich einfach auf das bereits dunkle Handydisplay starrte und grinste. Meine Hand suchte die Mähne des Pferdes und klopfte seinen Hals liebevoll. Der Wallach stupste mich an, er wollte seine Box wieder betreten dürfen und deutete mir, dass ich schneller machen sollte. Während ich ihm mit den Fingerspitzen die Stirn kraulte und er es sich genussvoll gefallen ließ, schoss mir dieser Gedanken in den Kopf. Nein...das Lächeln erstarb. Ich freute mich auch darauf ihn zu sehen. Ich ließ die Hand sinken und der Wallach drehte sich wieder von mir weg. Nein, das durfte ich nicht, denn nie sollte er die Wahrheit über mich erfahren dürfen...

Meine Mutter macht deswegen voll den Aufstand - ich finde nicht, dass die Wunde so großartig schlimm ist. Meinungen? 






3 Kommentare:

  1. Ein Freund von mir hatte vor ein paar Monaten die gleiche Verletzung, hm. Der Text ist wie immer schön geschrieben. Du bist eine wundervolle Person, hörst du?
    x, Hoang Quynh.

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  2. Du sollest dich dennoch freuen, ja das solltest du. ich hab auch Angst davor, dass Maxi irgendwnn irgendetwas über mich herausfindet, aber manchmla kann man zu zweit die Dämonen der vergangenheit besser bekämpfen.

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