Montag, 18. Januar 2016

#197

UND DU FLIEGST WEITER

Richtung Unbekannt


Ich wusste immer, dass es das Mädchen treffen wird, wenn es weiter geht. Aber ich wusste nicht, dass das Mädchen so heftig darauf reagieren würde. Es ist so, wie es jedes Mal war. Er sagt nichts darüber, bis sie sich mit Fragen herantastet und dann die erlösende Wahrheit aus seinem Mund kommt. Die Wahrheit die ihr das Recht gibt so zu reagieren, wie es das Mädchen jedes Mal macht. Sie ist das Opfer, alle anderen sind scheiße, die ganze Welt ist gegen sie und jeder kann sie mal gern haben. Mädchen, du hast den entschlossenen Spieler verlassen, nicht er dich. Es ist sein gutes Recht eine neue Beziehung einzugehen. Nach mehr als 150 Tagen. Vielleicht waren es aber auch nur seine Worte, die in ihr diese alten Wunden aufkratzten. Er macht nun alles anders. weil er sie damals mit dem Verhalten verletzt hat. So wie die Expartner, die sie vorher hatte. Vielleicht ist das Mädchen nu dazu da Erfahrungen zu machen. Aus Fehlern zu lernen. Alle scheinen aus ihren Fehlern zu lernen - nur das Mädchen kapiert diese Lektionen nicht. Sie weiß, das ist nun das Ende einer Freundschaft. Im Nachhinein betrachtet, war es doch vorhersehbar. Es tut weh, es tut sehr weh. Doch sie liebt Schmerzen. Der Rückfall auf ihrer Haut unterschreibt diese Behauptung mit Blut. 
Es ist doch so, dass wir am Ende alle alleine sterben müssen und deswegen alleine bleiben. Die Menschen ziehen weiter und das Mädchen läuft immer davon oder hinterher. Dummes Mädchen. So viele Menschen haben ihr die Hand gereicht, doch sie hat sie immer mit einem Stock voller Nägel weggeschlagen. Vielleicht sollte sie sich diesen Stock in die Brust rammen und all dem ein Ende setzen? 
Machs gut entschlossener Spieler, auch deine Geschichte endet nun hier. Wir machen einen Strich durch deinen Namen. Niemand wird hier übrig bleiben, bis dieses Buch schlussendlich nur noch vom Mädchen erzählen kann. Aber auch hier, wird irgendwann mal ein Strich gemacht. Ein Schlussstrich.


1 Kommentar:

  1. Du wirst nie ganz allein sein. Denn am Ende eines jeden Tages sind wir vielleicht körperlich allein. Vielleicht haben wir auch keine Familie, aber im Herzen, in der Erinnerungen haben wir Menschen. Und selbst, wenn es Erinnerungen von weit entfernten Tagen sind, Erinnerungen an Menschen, die wir heute nicht mehr kennen, die es in der Person gar nicht mehr gibt, so wärmen sie auch dann ein Stück und lassen usn nie ganz allein. (Übrigens gehe ich einfach nie weg, dann bist du auch nicht allein.)

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