Samstag, 9. Januar 2016

#192

PLÖTZLICH IST SO EIN KRUMMER GEDANKE DA 

und im nächsten Moment stürze ich schon ab

 

Ich wollte davon schreiben, wie wunderbar die letzten zwei Tage waren. Wie wunderbar gut die Musik war. Wie wunderbar gut sich das Lachen angefühlt hat. Wie wunderbar glücklich ich war. 
Und dann kommt dieser Moment gestern, der mich so sehr lähmt, ich kann kein Wort mehr über meine Lippen bringen. Ich komme nachts Heim, setzte mich nochmal kurz vor den Fernseher. Eine Werbung. Ich denke es war eine Werbung, die mich triggert. Ich erkenne den Auslöser nicht, oder zu spät, aber plötzlich habe ich nur noch diesen einen Gedanken im Kopf. Ich will mich auslöschen. Nicht mehr da sein. Aufstehen und ein letztes Mal fallen. Ich wehre mich gegen den Gedanken. Es ist so furchtbar anstrengend und ermüdend. Um mich abzulenken, gehe ich ins Bad und will mir die Zähne putzten. Mein Blick fällt auf mein Spiegelbild und ich erstarre. Da stehe ich nun, schaue mir selbst in die Augen und erkenne eine zerbrochenes Mädchen. Mein Blick ist grauenhaft. Ich sehe so hässlich aus. Unglücklich. Dieses Unglücklich-Sein macht mich hässlich. Ich will das nicht mehr. 
Aber selbst im Bett kann ich kaum mehr atmen. Diese Gedanken fesseln mich. Ich sollte gar nicht mehr hier sein. Nein, ich will das nicht. Ich versuche mich an das Konzert erinnern. Daran, dass ich glücklich war dort vor der Bühne. Es ist so, als hätte nicht ich das erlebt, sondern jemand anderes. 


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