Freitag, 22. Juli 2016

#230

SEHNSUCHT UND VERSTAND

reichen sich selten nur die Hand


Ich hasse mich dafür, dass ich einen ganzen Tag fast nicht gegessen habe. Ich hasse mich dafür, dass ich ständig aufs Smartphone starre. Ich hasse mich dafür, dass ich nachts im Bett liege und mich richtig schlecht fühle. Ich hasse mich dafür, dass ich anderen Menschen ständig von dir erzähle, wo wir uns doch erst dreimal gesehen haben. Ich hasse mich dafür, zu erwartet, du könntest mich mögen. Ich hasse mich, für meine ekelhaften Pickel. Ich hasse mich dafür, dass ich mich verliebt habe. Ich hasse mich dafür, dass ich mich nach Zuneigung sehne. Ich hasse mich dafür, dass ich mir so genau Vorstellungen davon habe, was ich mir wünsche. Ich hasse mich dafür, dass ich träume. Ich hasse mich dafür, dass ich dich so nett finde. Ich hasse mich dafür, dass ich mir schon wieder diese ekelhaften Hoffnungen mache. Ich hasse mich dafür, dass ich meine Laune davon abhängig mache, ob du dich meldest oder nicht. Ich hasse mich dafür, dass ich mich so sehr hassen muss. Ich weiß, das wird dich nicht davon überzeugen mich ein bisschen zu lieben. 
Und dann klingt die Stimme meine Schwester in meinem Kopf...ob ich wirklich noch nicht oft genug auf die Schnauze gefallen bin, dass ich immernoch an das Märchen des Happy Ends glaube. Wahrscheinlich hat sie recht....


1 Kommentar:

  1. NEIN. sie hat nicht recht. Sie kann nicht recht haben. Wenn wir nicht zumindest in gewisser Weise "wahnsinnig" dem Märchen hinterherlaufen, wieso sollten wir dann überhaupt etwas tun? Es treibt uns an, dieses Happy End. Und es wird für dich kommen. Es gibt halt immer Menschen, die sich in unser Herz schleichen, egal ob sie eine Berechtigung dazu haben oder nicht. Aber sie sind dann da und dann sollte man versuchen das beste daraus zu machen. Mit möglichst wenig Hass. Und Verliebtsein ist kein Grund für Hass, im Gegenteil. Du bist kein Grund für Hass, noch im viel größeren Gegenteil. Und natürlich fühlt man sich ein wenig wie mit 15, wenn derjenige das akute Stimmungsbarometer ist, aber manchmal ist es doch auch ganz nett wieder jünger zu sein oder? Genieß es lieber, als es zu hassen. Mach es nicht zu einem schlechten Gefühl. Das Gefühl ist das gute daran. Der Ausgang könnte das schlechte sein, aber keine Sorge, irgendwann geht es gut. Wir müssen nur immer weiter nach dem irgendwann suchen. Und vielleicht ist es schon dieses eine Mal.

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