Freitag, 7. Februar 2014

#108

RUFST DU MICH, DANN LASS DIR SAGEN

Unglück trägt den selben Namen




Ja, ich bin ein Mensch. Und ja, ich habe Gefühle.
Die Kälte zieht in mein Zimmer, ich stehe an der gekippten Terassentür und spüre wie sich die feinen Häärchen an meinen Beinen hoch stellen. Ich friere und spüre den leichten Windzug um mein Nachthemd. Ich starre in den Nebel hinaus und spüre, dass ich heulen will, doch ich kann nicht. Stattdessen schließe ich die Augen und sehe so viel vor mir und doch nichts. Erinnerungen an die letzen Stunden und Tage, doch eher die Gefühle die mich übermannen. Die Situation im Auto, als ich meine Finger ins Lenkrad kralle, weil eine beleidigte Schwester neben mir sitzt. Doch nichts sagend. Die Situation, als mein Freund Nachrichten ignoriert und sich gekränkt fühlt, weil ich nicht rede. Doch nichts sagend. Die Situation, als alle Kinder im Hort durchdrehen und ich michnur noch auf den Boden legen will und wegfallen möchte. Doch nichts sagend. Die Situation, dass ich vorm PC sitze und jemanden eine E-Mail schreiben will. Doch nichts sagend.
All diese Momente, die Gefühle die ich versuche zu verdrängen. Will mich betäuben, doch wie? Wo ist diese gute Laune hin? Ich dachte die Hoffnung stirbt zu letzt. Doch warum habe ich das Gefühl, dass sie tot ist? Warum tun mir diese Menschen so weh?
Ich drehe mich wieder um und lasse mich rücklings ins Bett fallen. Ich spüre meinen Atem, er fühlt sich kalt an. Das alles ist meine Schuld, weil ich so bin wie ich bin. Ich werde nie gut genug sein. Nie. Ich habe Gefühle, das ist der Punkt. Das ist der Fehler und ich will, dass ihr mich alleine lasst.

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