ICH WOLLTE NICHT WIEDER ZURÜCKGEWIESEN WERDEN.
Wieso wieder? Du ziehst doch doch jedes Mal zurück.
Ich hatte mich schick gemacht, denn am ersten Tag
sollte man doch einen guten Eindruck hinterlassen können. Es war ein
sonniger Morgen, aber nicht zu heiß, und ich betrachtete meine
Schuhe. Meine Doc Martens tagen mich selbst dann noch weiter, wenn
meine Beine längst schlapp machten. Endlich war ich an der
Bushaltestelle angekommen, die Kinder warteten bereits. M. so cool
wie immer mit den Händen in der Hosentasche und einer mies gelaunten
Mine. Die restlichen Kinder lachten und redeten durcheinander, ich
zählte sie ab, ein Kind fehlte noch. In diesem Augenblick bog L. um
die Ecke. Er war das letzte Monat in den Ferien scheinbar um einiges
gewachsen und als er näher kam, konnte ich erkennen, dass er circa
20kg abgenommen hatte. "Meine Eltern haben mich auf ein
Boot-Camp geschickt!", erzählte er. Alle waren total
begeistert und einige erkannten L. zuerst gar nicht.
Der Wirbel um ihn war groß, darum konnte ich mich
lautlos aus den Staub machen. Im Park gegenüber stieg ich über
Büsche und lief unter Bäumen weiter. Nach Stunden, die mir aber wie
Sekunden vorkamen, erreichte ich mein Ziel. Eine Bank, die gepolstert
war, stand vor einem großen See und man konnte die Sonne untergehen
sehen. Ich setzte mich dort hin und kuschelte mich unter eine
mitgebrachte Decke. Meine Beine waren angewinkelt und ich blinzelte
der roten Sonnen entgegen. Der Ruhmreiche war pünktlich und setzte
sich neben mich, wir redeten nichts.
Plötzlich meinte er, dass ihm kalt sei. Ich sah ihn
daraufhinkange an und lachte. "Warum lachst du?", fragte er
mich. "Na, ich würde dir ja gerne anbieten, dass du dich unter
meine Decke kuschelst, aber ich wollte nicht wieder zurückgewiesen
werden!" - "Wieso wieder? Du ziehst dich doch jedes Mal
selber zurück!" Ich presste die Lippen aufeinander. "Was
willst du eigentlich von mir?", presste ich dann hervor. "Weißt
du das denn nicht?" - "Wieso küsst du mich dann nicht
einfach?", und dann setzte er sich neben mich unter die Decke
und küsste mich einfach. Mein Brustkorb schmerzte, weil mein Herz so
heftig dagegen pochte. Ich musste lächeln, dann sprang ich auf und
nahm ihn an der Hand. Wir liefen los, den vielen Menschen, die sich
auf den Weg gemacht hatten, hinterher.
Mittlerweile war es dunkel geworden und wir liefen Hand in Hand nebeneinander her. Wir waren glücklich. In diesem Moment liefen alle Menschen einfach panisch los. Geschrei.
"Was ist hier los?", schrie er. Es war
unheimlich laut. "Ich weiß, was los ist, komm mit!", rief
ich und lief in die andere Richtung, als die in die Menschen liefen.
Er lief mir hinterher. Schon bald waren wir an dem kleinen
Holzhäuschen angekommen, doch es war verlassen, nur auf einem
hinteren Tisch waren ein kleiner Käfig - leer. "Die Kaninchen",
keuchte ich und hielt mich an dem Ruhmreichen fest. "Komm mit!",
meinte er und wir liefen hinaus. Der Geländewagen war nicht
abgesperrt und der Schlüssel steckt, also stiegen wir ein und fuhren
los. Kurz vor einer Brückenunterführung bemerkten wir, dass in
einer kleinen Wiese am Rand noch Jugendliche waren, die vor sich hin
gammelten. Wir hielten an und brüllten sie an, dass sie verschwinden
sollten. Sie waren verwirrt, doch ehe wir näher erklären konnten,
ertönte ein Schuss und ein blondes Mädchen knickte zusammen. Die
Aufregung war groß und der Ruhmreiche stieg aufs Gas und schoss
davon. Angst machte sich breit - Ich war schuld.
Explosionen hinter uns.
Wir kamen im Haus einer Freundin an, in dem wir uns
versteckten. "Wo ist Tine?", fragte ich sie. "Die
konnte mit ihrem Freund davonfahren, weil er nicht aus diesem
Landskreis ist.", sie zitterte, "er greift nur Menschen aus
diesem Ort an - aber warum?" Ich schluckte und wandte mich
wieder ab. Ich war schuld.
In dem Moment schoss er auf uns. Ein Teil der Wand
wurde weggesprengt und ein Junge wurde zerfetzt. "Schnell
raus!", rief die Mutter der Freundin. Wo war der Ruhmreiche?
Wir liefen über die Straße ins nächste Maisfeld. "Duck dich!", schrie der Ruhmreiche und zog mich nach unten. Ich konnte die feuchte Erde riechen und fühlen. 20m neben mir ging eine Explosion im Maisfeld hoch, ich zuckte zusammen, die Angst war dem Ruhmreichen ins Gesicht geschrieben...und mir auch.Ich war Schuld
daran...
Wir liefen über die Straße ins nächste Maisfeld. "Duck dich!", schrie der Ruhmreiche und zog mich nach unten. Ich konnte die feuchte Erde riechen und fühlen. 20m neben mir ging eine Explosion im Maisfeld hoch, ich zuckte zusammen, die Angst war dem Ruhmreichen ins Gesicht geschrieben...und mir auch.
Dann schreckte ich hoch. Es war 2:17 und ich lag in
meinem Bett. Alptraum - wiedermal ein Alptraum.
Hey Nanouk :)
AntwortenLöschenSind das alles erfundene Erzählungen oder Storys aus Deinem echten Leben (wahre Geschichten)??
Ich liebe Deinen Blog jetzt schon, obwohl ich erst vor ein paar Tagen draufgestoßen bin.
Liebste Grüße :*
Scarlett