Montag, 26. August 2013

#68

I WAITED FOR SOMETHING - BUT SOMETHING DIED

so I waited for nothing - and nothing arrived




Gestern Abend lag das Mädchen im Bett und hat an den Ruhmreichen gedacht. Er hat sich vor wenigen Tagen wieder bei ihr gemeldet und seither schrieben sie durchgehend miteinander SMS. Man sollte hierbei erklären, dass der Ruhmreiche gerne sehr lange für eine Antwort braucht. Oftmals Stunden oder eine ganze Nacht. So wird jede Nachricht, die das Handy des Mädchens erreicht mit Herzklopfen und großen Erwartungen gelesen. Diese Erwartungen werden im Stundentakt zertsört.
Der Ruhmreiche ist seit langer, langer Zeit ein Mensch in des Mädchens Leben, den sie nicht verstehen kann. Vielleicht war er zu einfach gestrickt. Vielleicht betrachtete sie ihn von der falschen Seite. Vielleicht hatte er Angst vor ihren negativen Weltanaschauungen. Vielleicht war sie zu verhurt für ihn. Vielleicht verstand er sie auch nicht. Vielleicht spielte er aber auch nur mit ihr. Von Anfang an.
Immer wieder rief sich das Mädchen diesen Kuss in Erinnerung. Dieser Kuss stand von Anfang an unter keinem guten Omen, zu schnell überschlugen sich die Ereignisse danach.
Die Decke rauschte, als sie sich auf die andere Seite drehte. Ihr Herz raste und sie konnte nicht schlafen, die Gedanken waren zu stark in ihrem Kopf verankert. Sie stellte sich vor, wie es sein könnte, wenn er jetzt bei ihr wäre. Doch sie wusste ganz genau, dass er nicht bei ihr sein möchte. Gestern nicht, heute nicht und morgen wird es auch nicht anders sein.
Das Rattern ihren Handys ließ das Mädchen hochfahren und mit einem Mal saß sie kerzengerade in ihrem großen Bett. Mit der einen Hand strich sie sich durch ihre kurzen Haare, während sie mit der anderen nach ihrem Mobiltelefon suchte. Das grelle Licht des Displays blendete ihre Augen. Es war nicht viel zu lesen, es war nur ein Satz und mit keinem dieser sechs Worte ging er auf ihre vorherige Aufforderung ein, dass er zu ihrem Turnier kommen sollte, dass in der Umgebung ein einmaliges Ereignis sein würde. Sie wusste was das zu bedeuten hatte.
ES - INTERESSIERT - IHN - NICHT - !
Sowie es kaum jemanden in ihrer Umwelt interessierte, wie es ihr ging, oder was sie machte. Sie erkundigte sich stets bei den anderen, doch die anderen erkundigten sich kaum bis nie bei ihr. Kein Wunder oder? Bei so einem armeseligen, einfallslosen und einsamen Leben?
"Selber Schuld, kleines Mädchen.", hörte sie ein Zischen neben sich.
Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie das Gefühl, ihr Herz habe aufgehört zu schlagen, denn mit einem Mal saß C l i v e wieder neben ihr. So plötzlich nachdem er tagelang wieder abwesend war.
Sie schaltete brav das Handy wieder aus und legte sich hin, so wie er das wollte. Sie legte sich auf den Rücken, während er seitlich neben ihr lag, summte und ihr dabei den Rücken kraulte.
Sie konnte ganz genau seine Gedanken lesen und wie recht er dabei hatte - als ob sich irgendjemand anderes neben dieses Mädchen legen wollte, nicht solange sie diese Narben hatte und diese Depressionen vor sich herschob. Selber Schuld, kleines Mädchen..."





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