Mittwoch, 21. August 2013

#66

SO WHY DOES IT HURT SO MUCH?

 Because our pain makes us real, Dawson!

 




Ich weiß nicht mal mehr, was ich noch schreiben soll. Was ich noch sagen soll. Was ich noch tun soll. Warum ich noch atmen soll. Oh doch - da gibt es noch etwas. Mein wunderbares Pferd und das befreiende Gefühl vor einer Bühne zu stehen und einfach zu schreien. Es war ein wunderbares Gefühl in der Masse von tausenden Menschen zu stehen, die Arme auseinanderzureißen und einfach losschreien zu können, ohne dass es jemanden besonders auffällt. Hier schreien alle und mich überkam das Gefühl, dass es vielleicht der Grund ist warum man auf Konzerte ging. Einfach um loslassen zu können und zu schreien. Einfach um abschalten zu können. Einfach um all den Schmerz, all die Wut aus sich rausschreien zu können. Ja das wird es sein. 
Und ich stand dort, habe geschrien solange bis meine Stimme versagte. Ich schluckte und schluckte und schrie wieder und wieder. Schrie dem Himmel entgegen, dass er mich auffangen soll. Stampfte in den Boden um ihm zu vermitteln er soll mich hinaufwerfen. Doch nichts von all dem geschah und die Instrumente verstummten. 
Nun, da ich wieder zu Hause bin, sitze ich in meinem Zimmer und schreie nicht mehr. Ich suche Streit, ich suche jemanden den ich ärgern kann, all das nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Im nächsten Moment bin ich das liebste Mädchen und die artigste Schwester um kurz darauf beleidigt wegen nichts mich in mein Zimmer verziehen zu können. Nur knapp entgehe ich einem Wutausbruch, der mich dazu bewogen hätte, alles um mich zu werfen, alles zu zerstören, das mir in die Hände gefallen wäre. Sei es nun meine Buntstiftsammlung, meine geliebten Poster oder die Freundschaften, die ich nicht mehr habe. Ich will mich zerreißen, liege nachts im Bett und winde mich, weil mich diese innere Unruhe einfach nicht in Frieden lässt. Bitte lass mich gehen, lass mich doch einfach nur in Ruhe. Ich will abstumpfen, ich will nicht mehr sein, um nicht mehr so zu fühlen. Woher kommt der Schmerz und wie kann ich ihn dazu zwingen, wieder zu gehen?
Ich erkenne mich nicht wieder. Die Klinge reißt mein Fleisch ein, als würde ein hungriger Löwe nach Futter suchen, obwohl ich das nicht will. Ich will, dass dieser Löwe verhungert und verdorrt, er soll mich mit seinen scharfen Krallen in Ruhe lassen, doch er knurrt mich böse an und droht damit, mir die Kehle aufzuschlitzen. Ich spüre den Schmerz, er hält mich wach, doch ich kann sowieso nicht schlafen. Warum mache ich das also? 
Der Ruhmreiche hat sich wieder gemeldet, nachdem er über zwei Wochen stumm geblieben war - warum? Warum? Warum? Warum? Warum? 
Ich sattle meinen treuesten Freund und will einfach davon. Im Galopp über Wiesen fetzen und alles hinter mich lassen. Ich schließe die Augen und merke, wie sie heiß und feucht werden, tief im Inneren weiß ich, dass ich nicht davon kann. 

noch nicht...

 VIELLEICHT TUT ES DOCH WEH, UND DANN PACKT DICH DIE ANGST. MANCHMAL GLAUBT MAN BEINAHE SELBER, DASS DAS ALLES SO GEHÖRT. VIELLEICHT TUT ES DOCH WEH UND NIMMT DIR DEN SCHLAF.

 

 

2 Kommentare:

  1. Ich mag das erste Bild ja auch lieber :) Und danke! Freut mich sehr dass so viele Emotionen rüberkommen <3 Komme aus der Nähe von Münster in NRW.
    Werde davon auf jeden Fall berichten :D

    Aahh deine Texte... deine Texte... hatte grade beim lesen schon Pipi in den Augen. Du sprichst mir aus der Seele. Ich glaube ich habe in mir auch viel Wut die mal raus müsste aber habe keine Gelegenheit einfach mal zu schreien.
    Aber andererseits mag ich an deinen Texten auch dass man nicht genau weiß worum es geht... das lässt viel Interpretationsfreiraum.

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  2. Ist das Turbostaat? Ja oder? Sorry, völlig themenunabhängig.

    Der Text berührt mich. Und er bringt mich dazu, mir Sorgen zu machen. Pass auf dich auf und übertreib es nicht. Lass nicht all die Wut an dir aus, mach Sport, mach irgendetwas nur das nicht...

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