Donnerstag, 28. April 2016

#216

ICH BIN KOMPLETT IM ARSCH

weiß nicht wohin mit mir


Zuerst sitzen da zwei Menschen an der Bar. Die Frau weint. Es geht nicht mich nichts an. Doch es geht auch um nichts persönliches. Nicht direkt. Es geht um Politik. 
Dann sitzen da zwei Menschen am Fenster. Sie betraten die Bar mit einem Lächeln. Fröhlich. Jetzt starren sie sich an. Die Gesichter sind wie eingefroren. Streng. Er steht auf, zahlt und geht. 
Nachher ist da eine Gruppe Frauen. Sie alle trinken Bier und eine trinkt zwei Kaffee. Später bemerke ich, dass eine von ihnen hochschwanger ist. Sie trinkt keinen Kaffee. 
Um Mitternacht kommt der Mankei mich besuchen. Er ist verdammt gut gelaunt. Er erzählt wie ein Wasserfall. Endlich wird sein Traum in Erfüllung gehen und er zieht aus dieser Stadt weg. Nichts was ihn hier noch hält. Ich freue mich für ihn. Nichts, was er bereuen wird. Ich kann ihn verstehen. Ohne schlechtes Gewissen. Ich tue so, als wäre ich seiner Meinung. Er geht wenig später. 
Kurz vor Schluss sitzt da noch der Mann, der alleine die Bar betrat. Er versteht nicht, wieso eine "gesunde" Ohrfeige vom Vater oder einmal für fünf Minuten in den Keller sperren einem Kind schaden sollte.
Nachdem ich die Türen verschlossen habe und alleine zurück bleibe, schenke ich mir ein. Whiskey löscht das brennende Herz. Schlaf kühlt die heiße Asche. Und der nächste Morgen bringt die Leere. 

 

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