Donnerstag, 23. Juni 2016

#224

DAG SEM NÓTT, HJARTAÐ VAR ÓRÓTT,

Þrotið þol, lamað bros

Day and night, heart was uneased. Broken will frozen smile.
 
Meine Hände zittern. Ich rauche noch eine. Ich rauche eigentlich nicht, außer wenn ich betrunken bin oder äußerst nervös und gestresst. Nachdem ich wegschnippte, öffne ich die Tür mit dem silbernen Knauf. Meine Beine machen sich schwer, als ich über die Treppen steige. Ohne Zögern. Ohne langes Grübeln. Ohne dass ich davonlaufen könnte, klingel ich an der Tür und sie wird mir geöffnet. Ein älterer Mann begrüßt mich recht freundlich. Aus meinem trockenen Hals kommt nur ein einsilbige Begrüßung. Gemeinsam gehen wir in sein Behandlungszimmer, wo ich Platz nehmem darf.
Er setzt sich mir gegenüber in einem sicheren Abstand. Ich atme durch. Sehe mich um. Betrachte das Zimmer. Es ist nichts besonderes. Weder besonders schick noch besonders nachlässig eingerichtet. Ein Zimmer eben. Mit vier Wände. Vier Ecken. Einer Zimmerpflanze. Und ein Haufen Bücher. Aber was erwatet man anderes von einem Psychotherapeuten? 

Eine Stunde später habe ich sein Zimmer verlassen. Rauche noch eine. Treffe mich mit dem entschlossenen Spieler auf einem Kaffee in der Burg. Die Sonne tut gut. Es ist noch lange nichts gut. Aber es ist auch nicht so beschissen, wie es gestern war. Als ich mir nicht sicher war, jemals wieder aufzustehen. 


 

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