Donnerstag, 14. August 2014

#141

SAG MIR DOCH DASS ES BESSER WIRD WENN ES ZEIT IST

Oder knall mich um einfach so

 


Sie lässt sich auf den Boden sinken. Die Kälte dieser Nacht kroch ihr immer weiter in die Knochen. Warum war es nur so furchtbar kalt? Es war August und es ist so furchtbar kalt? Das ist genauso sinnvoll, wie zu fragen, warum war sie nur so furchtbar traurig? Es ist doch alles gut, warum ist sie traurig?
Der entschlossene Spieler legt seine Hand auf ihre Schulter und geht auch in die Hocke. Sie schlägt die Hände vor ihr Gesicht, will ihn nicht ansehen. Das alles hatten wir doch schon einmal. Jahre zuvor, da gab es den entschlossenen Spieler noch nicht. Doch dieses Mal ist es anders. Dieses Mal will sie diese wichtige Person NICHT verlieren. Damals hat sie sich einfach umgedreht und ist gegangen. Für immer. Doch jetzt nicht. 
Selbst wenn sie wollte, könnte sie sich nicht umdrehen und gehen. Sie sitzt in der Falle. Sie sitzt in einer Ecke. Hinter ihr die Wände, vor ihr diese ganzen Menschen. Der entschlossene Spieler, der schnelle Wolf und viele mehr. Der Unterschied ist nur, dass der entschlossene Spieler über alles Bescheid weiß, die anderen nicht. 
"Lass es raus, manchmal ist es ganz gut zu weinen. Das hab ich die letzten Tage auch gemerkt.", sagt er dann und seine Hände ruhen nun auf ihren Knien. "Ich kann nicht weinen. Ich habe seit Wochen nicht geweint.", antwortet sie trocken, ohne zu lügen. Doch es kam ihr in den Sinn. Warum weint er? Weint er wegen ihr? Warum tut sie Menschen weh? Das alles drückt sie noch weiter in diese Ecke, bis sie das Gefühl hat zerquetscht zu werden. Nicht sie selbst. Aber ihre Seele. Dieser Druck. Er nimmt alles in ihr ein, bis sie sich nicht mehr fühlt. Sie ist weg. Alles was bleibt ist dieser Druck. Es tut nicht mal mehr weh. Es drückt einfach nur. Und das mit einer irrsehnig großen Kraft. "Ich kann nicht. Ich kann das alles nicht.", keucht sie und steht wieder auf. Die beiden umarmen sich und als er sie küssen will, bricht in ihr alles zusammen. Sie kann nicht. Sie kann nicht mehr. Gleich würde sie einfach inneinander fallen. Weg sein. Staub sein. Minuten später liegt sie alleine auf dem Boden ihrer Wohnung. Blut. So viel Blut. Doch der Druck war weg. Das Mädchen hatte schon fast vergessen, wie gut es sich anfühlt zu leben, ohne diesen Druck zu spüren. Selbst wenn es nur Minuten sind. 


1 Kommentar:

  1. das schlimmste is doch immer im leben, wenn man sich ne entscheiden kann und das zerstört einen doch sowohl in der gegenwart als auch in der zukunft, als man sich mit rhetorischen fragen rumplagen muss, wie, ob die entscheidung richtig war (ohne eben je eine antwort zu bekommen und damit dem glauben, dass was man ne hat, könnte vll noch einen tick besser zu sein)... egal ob kleidung, ausbildung oder eben partner - ex eaquo... dass beide dich derart begehren is do freilich ne deine schuld, nur deine teilschuld dass du beides (dankend) annimmst; das ergebnis is ja klar (glücklich kann das perse ne machen, eher das gegenteil)

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