Mittwoch, 8. April 2015

#166

MEIN KOPF IST EIN GEFÄNGNIS

ich hab mich dran gewöhnt

 


Wir hassen. Hassen. Hassen. Nacht für Nacht wandern wir durch die Gassen. Nachts sieht diese Stadt so dreckig aus. Vielleicht ist sie es auch wirklich. Wir gehen von Bar zu Bar. Sitzen. Trinken. Starren. Man kennt uns bereits. Die Menschen, die uns das Bier geben, sehen uns an. Mitleid. Mitleidige Blicke. Sie reden mit uns. Oder auch nicht. Morgen schon haben sie uns vergessen. Wir hassen. Und am meistens hassen wir uns selbst. Natürlich gibt es Tage. Tage an denen für uns die Sonne scheint. Doch was wollen wir hier noch? Wir hassen uns schon beim nächsten Wolkenbruch. Wir glauben, das Glück gibt es für uns nicht. Wir hasse. Und am meisten hassen wir uns. Taub. Betäubung. Wir trinken Alkohol. Rauchen Gras. Benebeln unser Hirn. Am nächsten Morgen wachen wir auf. Fremde Betten. Fremde Zimmer. Fremde Wände. Fremde Menschen. Aber immernoch das selbe beklemmde Gefühl in unserem Herzen. Wir könnten kotzen. Tun es aber nicht. Ist es der Stolz? Ist es die Feigheit? Flucht. Flüchten. Doch vor was flüchten, wenn das größte Monster in uns selbst sitzt? Wir hassen uns. Und egal was wir versuchen. Alleine schaffen wir es nicht. Werden wir es nie schaffen. Aber zusammen können wir nicht. Denn eigentlich gäbe es keinen Grund uns zu hassen. Uns selbst so zu zerstören. Aber was kann man noch kaputt machen? Wir können nichts zerstören. Schlechtes Gewissen. Nur uns kaputt machen. Ohne Verantwortung. Wir hassen uns. Wir haben es nicht anders gelernt. Wir möchten lieben. Aber der Hass wird immer da sein. Immer in uns wohnen. Woher Hilfe nehmen? Hilfe? Wer kann Hilfe sein? Du kannst dir nur selbst helfen. Aber wir schaffen es nicht. Wir hassen uns. Wir wollen uns nicht helfen lassen. Wir wollen leiden. Hass.


1 Kommentar:

  1. Liebes, hass dich nicht. Ich glaube du bist ein sehr liebenswerter Mensch ♥

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