Montag, 26. Mai 2014

#131

KOMM WIR GEHEN ZU DIESEN EINEM ORT,

wo ein Versprechen noch was wert ist.



Das Mädchen steckt den Autoschlüssel an und will ihn gerade umdrehen, als sie jemand zurückhält. Eine Hand legt sich auf die ihre, die den Schlüsselt umklammert hat. Sie sieht zum Beifahrersitz. Sieht im direkt in die Augen. Sie kann seinem Atem fühlen. Also lässt sie den Schlüssel los und lehnt sich im Autositz zurück und seufzt hörbar. 
"Ich wollte dir sagen, dass es mir leid tut!", beginnt der entschlossene Spieler zu sprechen. Überrascht sieht sie ihn an, sagt aber vorerst noch gar nichts. Natürlich hatten sie sich vorher in der Bar unterhalten und irgendwann fiel das Thema wieder mal auf sie. Seit langen wieder mal. "Ich bin die letzten Wochen oder auch Monate sehr oberflächlich geworden und hab mich eigentlich nur noch darauf konzentriert dir körperlich nahe zu sein...", der entschlossene Spieler nimmt ihre Hand, "...und dabei habe ich mich wohl etwas dir entfernt. Ich bin dir nicht mehr nahe gewesen." - "Aber das ist ja gar nicht deine Aufgabe, dass du dauernd mein Jammern erträgst." - Er unterbricht sie. "Nein, aber ich habe aufgehört, so wie vorher nachzufragen, zu hinterfragen. Du hast einfach so gut gelaunt gewirkt, dass ich ganz vergessen habe, dass es in dir vielleicht gar nicht so lustig ausschaut!" Er wirkt sehr ernst und er zieht sie weiter zu sich, so gut es ihm eben in diesem Kleinwagen war. Er hat auch recht. das war dem Mädchen auch schon aufgefallen. Sie redeten nur noch über belangloses Zeugs, das im Alltag passierte oder darübe wie nahe ihre Körper sich sein durften oder nicht. Er sagt noch so viel. So viel, das ihrer Seele gut tut, auch wenn sie sich dagegen wehrt. Er streicht mit seiner Hand über ihren Oberschenkel. Nicht, weil er sie verführen wollte, sondern weil er wusste, was unter dem Jeansstoff versteckt ist. "Du bist ein ganz normales Mädchen. Ein normales Mädchen, das besonders hübsch ist und das etwas besonderes ist. Ich finde an dir keinen Makel, nichts, worüber ich sagen könnte, das würde mich an dir stören!" Niemals hat er erwähnt, dass er will, dass sie damit aufhören solle. Er weiß, dass sie das selber weiß. Er akzeptierte sie so wie sie ist, das nicht heißen soll, dass er es gut hieß, dass sie sich selbst verletzt.
Das Mädchen startet den Motor und fährt bis zum Haus des entschlossenen Spielers. Dort angekommen, zieht er sie zu sich. Küsst sie auf den Mund und lässt dann ab. "Ich weiß, dass du heute Nacht nicht bei mir bleiben willst, aber ich will dir trotzdem etwas sagen. Ich will dich auch nicht dazu überreden." - Doch du hast heute schon so viel gesagt. Lieber entschlossener Spieler, du bist mir so extrem wichtig. Du bist immer für mich da. Dir braucht gar nichts leid tun, sei einfach nur immer ehrlich zu mir. Lass mich so sein, wie ich nun mal bin. Verrate mich nie und sei immer du selbst. Ich habe so große Angst. Nicht davor mit dir zu schlafen, sondern dass unsere Freundschaft endet. Irgendwann wird sie enden. Fraglich ist nicht warum, sondern wann. Kann ich das dann ertragen? Bin ich dann schon stark genug? - "Seit ich in keiner Beziehung mehr bin, habe ich nie jemanden neben mir im Bett vermisst. Auch dich nicht, wenn wir uns nicht gesehen haben. Aber wenn wir uns sehen und du gehts, dann vermisse ich dich. Es ist dann schrecklich, dich nicht neben mir liegen zu spüren."
Und ich frage mich, ob es richtig oder falsch wäre mit dir zu schlafen.

 

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