Mittwoch, 25. März 2015

#164

I WON'T BE THE ONE TO DISAPPOINT YOU ANYMORE

I know, I've said all this and that you've heard it all before


"Wie hat sie dich angesprochen?" - "Frech. Rotzfrech war sie. Aber auch sehr höflich und direkt! Das blieb mir in Erinnerung." Und er sah mich an. Flashback.
November 2012. Regen. Bus fahren. Konzert. "ich lieb dich nicht und du liebst mich nicht jeder geht seiner wege es ist gut wies ist..." Bier mit dem Grazer trinken. Papageien Top. Der Barkeeper trägt Farbe auf seinem Körper. Schöne Farbe. Schönes Gesicht. Schöner Mann. Ich will ihn fotografieren. Vor einer Steinmauer in Grau. Oder in Farbe, weil seine Arme bunt sind. Er schreibt mir seine Nummer auf. Sie liegt Jahre auf meinem Schreibtisch. Sie liegt da immernoch. Und jetzt liegt meine Nummer in seinem Smartphone. 
Er spricht von Longboarden. Von Musik. Von seiner Familie. Von arbeiten. Von Menschen. Von Mir. Langsam beginnt sich die Welt zu drehen. Warum sitzt du hier? Fragen an mich selbst, doch es kommen keine Antworten zurück. Kopf gegen die Wand auf der Toilette. Man sieht sich immer zweimal im Leben. So heißt es. Es hat uns getroffen. Doch zu früh. Wir haben uns viel zu früh wiedergesehen. Nachts fahren die Taxis viel schneller nach Hause. Sterne funkeln am Nachthimmel und die ersten Vögel begrüßen den Tag. Ich schlafe auf seinem Sofa ein. Er auch. Es ist nichts passiert. Nichts was man anklagen könnte. Doch das schlechte Gewissen bleibt. Der entschlossene Spieler wird heute meine Worte hören. Er wird hören, dass ich ihn liebe. Dass ich ihn immer geliebt habe. Er muss hören, dass es mir Leid tut. Er muss hören, wie dumm ich bin. Wie töricht. Wie naiv. Wie hässlich. Wie untreu. Ich will mich bessern. Das sage ich immer. Aber wann werde ich es auch glauben können? Ich habe heute Liebe gefühlt. Das erste Mal seit 2012. Und diese Liebe gehört dem entschlossenen Spieler. Doch warum braucht es immer diese falschen Wege um Erkenntnis zu erlangen. Diese Fehler. Diese Enttäuschungen. Diese Schmerzen. Diese Verletzungen. Diese Dummheiten. Der Hass in mir wird immer mächtiger. Ich hasse mich mehr denn je. Und je mehr ich lebe, desto mehr hasse ich mich. Ich will mich selber auskotzen. Doch ich bleibe stumm sitzen. Mache nichts. Voller Liebe und voller Hass. Ich will zurück. Dahin wo es schön ist. Dahin wo ich aufhören kann. Oder einfach nur weg. Meinen Kopf ab machen und alles vergessen, was jemals war. 




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