Mittwoch, 25. Mai 2016

#220

UND DU HOFFST, DASS SICH ALLES ZUM GUTEN WENDET

doch du glaubst schon längst nicht mehr an irgendwas



Aus dem Nichts werde ich gefragt, wie es mir geht. Ich scheine die Trennung so schlecht zu verdauen. Essen verdaue ich aber gut. Du kannst mich das nicht aus dem Nichts fragen. Ich wurde nicht verlassen. Ich habe nicht verlassen. Nicht diesesmal. Ich bin nur Zuschauer. Und dieser Film ist gerade ziemlich beschissen. Doch die Türen raus sind verschlossen. Die Luft im Kinosaal stinkt. Ich könnte kotzen, aber ich tu es nicht. Auf der Arbeit sitze ich fünf Minuten vor dem Computerbildschirm, während der Film weiterläuft. Mühsam schlucke ich die Tränen hinunter. Du kannst mich nicht aus dem Nichts fragen, was los ist. Fick dich! Ich bin okay, ok? Hier geht es nicht um mich. Das wird es auch nicht mehr wieder. Der Zynismus vergiftet mich. Mein Herz bekommt schon kaum mehr Luft. Ich lasse das zu. Alles, alles ist besser. Besser als Glauben. Besser als Vertrauen. Besser als dieser Film. Vergifte mich. Ich will nicht mehr an jemanden glauben müssen. Oder an etwas. Oder an dich. Oder an mich.


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